Myristica fragrans


Miristica-fragrans-web1-7 

syn: Myristica officinalis L.f., 1792, Myristica aromatica Lamk., 1788. Myristica ambonensis, Myristica americana, Myristica moschata, Myristica phillippinensis

Familie: Myristicaceae

Deutsch: Muskat

Französisch: Muscadier.

Italienisch: Noce muscata.

Spanisch: Nuez moscada.

Englisch: Nutmeg, mace

Tibetisch: Dza ti, Dza ta pha la, Dza ti pa tra, Dza ti pha la.

Arabisch: Der arabische Name der Muskatnuß, al-jouz at-tib [الجوزة الطيب] „aromatische Nuß“ geht von einer ähnlichen Vorstellung wie lateinisch nux muscatus aus. Jozboya, Joz-ul-taib, Fouzbuva, Jouz-ul-teeb, Jouz bova, Bisbasa, Kaefal, Jaephal, Jawitri.

Persisch: Jozboya, Fouzboyah (nut), Jouz bova.

Tamil: Adipalam, Attigam, Cakularppamaram, Catikkai, Catippattiri, Jatimaram, Kiriccarittam, Kocakkay, Kosam, Sadi(kkay), Salugam, Samuttirandam, Sidam, Sinevam, Minai(maram), Nattuccatikkay, Palluracci, Pavalakkuntu, Payccukanti, Payccuntimaram, Putikam, Sirugaridam, Tevatavikkay, Tirukam, Turvam(aram), Tuvikattumakam, Vacivaci, Vacuvacimaram, Varutiyorakkuticci.

Kannada: Ekanayakam.

Kannada: Jaji(kai), Jajipatri, Jaayi kaayi, Jaapatre, Jaatheehannu, Pathre, Kanage.

Malayalam: Jati(ka), Jatikkamaram, Jatikosam, Jatipatri, Jatiphalam, Surabhi.

Marathi: Jayiphal, Javantri, Jaypatri, Manpatri.

Oriya: Joyotri.

Hindi: Jaepatri, Jaiphal, Jay ka pet, Rampatri.

Sanskrit: Asana, Jaji-phalam, Jajipatri, Jati-phala(m), Koshaka, Madasaunda, Bandhukapushpa, Ghatastha, Jajiphala(m), Jatidala, Jatikapongara, Jatikosa, Jatipatra, Jatipatri(ka), Jatisasya, Jatishasga, Madasaunda, Majjasara, Malathiphala(m), Patri, Phala, Puta, Rajabhogya, Shaluka, Sumanaphala,

Telugu:  Jaji, Jajikaya, Jajipattiri, Jati(patri), Jatiphalamu, Jathikaya, Jatiphalamu, Lavangamu, Lavanga(m), Jaaikaaya, Jaaji, Jaatheephalamu, Jaathi(pathri).

Bengali: Jai phal.

Miristica-fragrans-weiblichweb-2

Der chinesische Name rou dou kou besteht aus rou „Fleisch“ und dou kou „Cardamom“. Auf den ersten Blick wirkt dieser Name überraschend, aber Muskatnüsse sehen den in China üblichen schwarzen Cardamomen tatsächlich in Größe, Farbe und Gestalt sehr ähnlich. Somit ergibt der Name „fleischiger Cardamom“ tatsächlich Sinn, wobei das Epithet „fleischig“ sich auf das feste, kompakte Innere (Endosperm) bezieht, das nicht wie bei Cardamom aus losen Samen besteht.

In vielen europäischen Sprachen leitet sich der Name der Muskatnuß vom lateinischen nux muscatus „Moschus-Nuß“ ab, wobei der „Nuß“-Teil oft weggelassen oder der Landessprache angepaßt wird: Baskisch: intxaur muskatu, Dänisch: muskatnød, Finnisch: muskottipähkin, Französisch: muscade, Jiddisch: mushkat (מושקאַט), Lettisch: muskatrieksts, Slowakisch: muškátový orech, Russisch: muskatnyj orekh (мускатный орех), Griechisch: moschokarido [μοσχοκάρυδο], Armenisch: meshgengous und Hebräisch: egoz muskat (אגוז מוס). Auch das Englische nutmeg gehört in diese Reihe; die mittelenglische Form ist notemugge.

In manchen Sprachen heißt die Muskatnuss auch „Indische Nuss“, obwohl sie dort nicht beheimatet ist, sondern lediglich über Südindien nach Zentralasien und Europa gelangte. In vergangenen Jahrhunderten waren solche Namen in wesentlich mehr Sprachen üblich, wurden aber später aufgegeben.

Der Name „Muskatblüte“ spiegelt die falsche mittelalterliche Vorstellung wider, das Gewürz sei die Blüte des Muskatbaums. Marco Polo tradierte diesen Fehler noch im 14. Jahrhundert.

Myrisitica-fragrans-männlichweb-1

Ethymologie: Der Gattungsname Myristica kommt vom griechischen myron „Balsam, Wohlgeruch“, möglicherweise eine semitische Entlehnung und mit hebräisch mor „Myrrhe“ verwandt, das von einer semitischen Wurzel MRR „bitter“ abgeleitet wird. Einige andere aromatische Pflanzen tragen ähnliche Namen, z.B. Myrtus (Myrte), Myrrhis (Süßdolde) oder Myrica (Gagel). Möglicherweise gehört auch „Rosmarin“ in diese Reihe. Vergleiche auch den arabischen Namen der Bittermandeln, lawz murr.

Auch der Artname fragrans verweist auf den Wohlgeruch: Es ist ein lateinisches Partizip „(wohl)riechend“ zu fragrare „riechen“.

Verbreitung: Es gibt etwa 125 Arten dieser Gattung, die überwiegend im Südostasien und den Inseln um Neuguinea verbreitet ist.

muskatweb-6

Beschreibung: Der immergrüne Baum wird etwa zwanzig Meter hoch. Der Baum ist ab dem achten Jahr mannbar und trägt bis in sein hohes Alter von 80, gelegentlich 100 Jahren reichlich Früchte. Die Blätter sind länglich, oval, ledrig und etwa 5 mal 20 Zentimeter groß. Die weißen, meist einzeln stehenden weiblichen Blüten, sind 5 bis 15 mm lang gestielte weiße kleine glockige Blüten mit einer Samenanlage und 2 relativ großen Narbenlappen. Die weißen männlichen Blüten stehen gestielt an einem Traubenstand in einer Anzahl von 3 bis 20 Stück. Die Filamente der Staubblätter verwachsen zu einer Säule.

Homöopatie: Nux moschata HAB

Paracelsus hat die Muskatnuss besonders geschätzt und diese und ihr Öl bei Uterus- und Menstruationsstörungen, Ausflüssen, chronischem Erbrechen, gegen Blasensteine und als vorbeugendes Mittel gegen die Pest eingesetzt. Lonicerus, Matthiolus und Von Haller lobten sie als herz-, nerven- und magenstärkend, gegen Koliken und Blähungen.

Verwendung finden die Muskatnuss, ihr Öl und die netzartige Hülle zwischen harter Nussschale und fleischiger Fruchthülle (Macis, “Muskatblüte”,)

Inhaltstoffe der Nuss: 30% fette Öle, 30% Stärke, 6-16% ätherische Öle (Eugenol, Isoeugenol, Geraniol, Borneol), 4% Myristicin, Elmicin und Safrol.

Muskatblüteweb-5

Dinand: Setzt man einer Hafergrützenabkochung geriebene Muskatnuss zu, so wird durch den Genuss dieser Speise der Durchfall gestillt, die Verdauungs- und Darmschwäche behoben und Blähungen vertrieben. Die Muskatblüte wirkt stärker erregend. Setzt man 1 Teil Blüte mit 20 Teilen Kornbranntwein an, lässt einige Tage ziehen und filtriert dann ab, so hat man eine gute Tinktur gegen Magenkrampf und Kolik sowie Darmkatarrh (mehrmals täglich 15 Tropfen).

Das Pressöl der Nüsse findet als “Muskatbutter” Verwendung in der Zubereitung von Salben Verwendung. Die im frischen Zustand rote Macis (Arillus, Samenmantel, Hülle der Nussschale) wird als Aromatikum verwendet und als Mittel gegen Verdauungsstörungen und Koliken (Vorsichtig Dosieren).

Innerliche Anwendung: Bereits der Genuss von fünf Gramm Muskatnuss  kann Darmentzündung, Kopfschmerzen, Haluzinationen und Krämpfe verursachen. Narkotisierend wirken die Öle Myristicin, Elemicin und Safrol. Eine wässrige Muskatlösung ist insektizid.

Äußerliche Anwendung: Bei rheumatischen Beschwerden.

Ayurveda:

Rasa (Geschmack): Scharf, bitter, zusammenziehend

Guna (Eigenschaft): Leicht, etwas klebrig, ätzend

Virya (Kraft, Wirkung): Scharf

Vipaka (Geschmack nach der Verdauung): 
Scharf

Doshas: Reduzieren Wind (Vata) und Schleim (Kapha)

Nuss und Macis sind bitter, beißend, adstringierend, süß, erwärmend, aromatisch, aphrodisierend, geruchbindend, entzündungshemmend, schmerzstillend, appetitanregend, verdauungsfördernd, krampflösend, antiseptisch, durchfalllindernd und belebend.

Tinktur: 1:5 mit 75% Alkohol, (5-10 Tropfen) oder 45 % Alkohol (10-20 Tropfen), innerlich sowie äußerlich.

Bei Schwangerschaft nur in sehr geringen Mengen verwenden!

Myrisitica-fragransweb

Aus Köhler´s „Medizinalpflanzen“ 1882

Bilbliografie:
ASTANGA HRDAYAM (Vol 1-6) von Srimad Vagbhata in der Übersetzung von Hendrik Wiethase
Gesamtregister des ASTANGA HRDAYAM, H. Wiethase, ISBN 978393763240-9
August Paul Dinand,Handbuch der Heilpflanzenkunde, 1921
Uday Chand Dutt, Materia medica of the Hindus, Calcutta 1922
J.F. Dastur, Medicinal Plants of India and Pakistan, Bombay
Prof. Dr. Karl Hiller, Prof. Dr. M. F. Melzig, Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen, 1999
Enzyklopädie der Holzgewächse, Handbuch und Atlas der Dentologie, Schütt, Weißgerber, Schick, Lang, Stimm, Roloff 1994

Besucherzähler