Allium sativum Linn.

(var. vulgare Döll, und Allium sativum ssp. ophioscorodon (LK.) Holic, Perlzwiebel (Schmeil).)

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Familie: Liliaceae

Verbreitung: Ost- Indien, Tamil Nadu, Bihar, Zentralasien, seit ältester Zeit in vielen Ländern, China und auch in Europa kultiviert, Allium vulgare auch verwildert.

Deutsch: Knoblauch
English: Garlic

Sanskrit: Lasuna
Hindi: Lasun, Lahasun
Malayalam: Vellulli

Kanada:Bellulli

Telgulu:Vellulli, Tellagadda

Tamil: Vellai puntu
Eigenschaften nach dem Ayurveda:
Rasa (Geschmack): Süß, salzig, scharf, ätzend, zusammenziehend

Guna (Eigenschaft): Etwas klebrig, ätzend, flüchtig, schwer, fließend

Virya (Kraft, Wirkung): Erhitzend

Vipaka (Geschmack nach der Verdauung): Scharf
Prabhava(Wirkung): Scharf

Dosha: Verringert Wind und Schleim, vermehrt Galle.

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Etymologie: lat. allium, älter alium, aleum (Knoblauch) (seit Plaut.), ursprüngl. in Rom und im übrigen Italien (vor allem in Lukanien als Bestandteil der Knoblauchwurst) wie im Orient beliebtes Würz- und Nahrungsmittel, aber schon im 1. Jh. v.Chr. von kultivierten Römern verabscheut (vgl. Hor. epod. 3; Ziegler 3,517) und von Marc Aurel im 2. Jh. n. Chr. sogar zum Anlaß judenfeindlicher Äußerungen genommen. Die Etymologie ist jedoch ungeklärt (Walde-Hofm. 1,30); am ehesten erscheint Entlehnung aus einer Sprache Süditaliens: Plautus stammte aus Messapien und beherrschte noch die dortige indigene Sprache, von der jedoch nur geringe Spuren erhalten sind.

Geschichtliches: Knoblauch war bei den alten Ägyptern eine heilige Pflanze, unter deren Anrufung Eide geschworen wurden. Pythagoras nennt ihn den König der Gewürze.

Botanik: Kraut (bis 70 cm). Zwiebel länglich-eiförmig (var. vulgare) bzw. rundlich (var. ophioscorodon), von zahlreichen Tochter- und Nebenzwiebeln („Zehen”) umgeben. Stängel aufrecht, rund, kahl, im unteren Teil von röhriger Blattscheide umgeben und bis zur Mitte beblättert. Blätter breit, flach. Blüten endständig, mit 2 mal 3 weißlichen oder rötlichen, lanzettlichen, zugespitzten Blumenkronblättern, in wenigblütiger Dolde, diese zunächst von einem sehr lang geschnabelten, weißen, trockenhäutigen, später in toto abfallenden Deckblatt umgeben. Zwischen den langgestielten, zuweilen ganz fehlenden Blüten zahlreiche Brutzwiebeln und häutige Deckblättchen. Frucht (gewöhnlich nicht zur Ausbildung kommend) = 3fächrige Kapsel.

Verwendete Teile: Zwiebelknollen

Verwendungsform: Am besten frisch verwenden. Schonend getrocknet, als Pulver verabreichen.

Eigenschaften: Der Nachweis der sehr schnellen Resorption ist durch das sofortige Auftreten von Knoblauchge­ruch in der Ausatmungsluft gegeben und damit gleichzeitig die sehr schnelle Ausscheidung durch die Lungen bewiesen. Die Ausatmungsluft riecht nach Knoblauchaufnahme unangenehm und zwar auch dann, wenn der Knoblauch in geruchloser und geschmackloser Form (dragiert oder an Kohle adsorbiert) eingenommen wird, da das Knoblauchöl im Darm freigemacht und resorbiert wird. Geruch- und geschmacklose Knoblauchpräparate enthalten das unangenehm riechende und schmeckende Knoblauchöl adsorptiv an Kohle gebunden oder in anderer Form (dragiert) verdeckt, verhindern aber nicht den unangenehmen Geruch der Ausatmungsluft.

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Inhaltsstoffe: In allen Organen, besonders reichlich in der Zwiebel Ätherisches Öl (in der frischen Zwiebel ~ 0,1% – 0,36%, ursprünglich in glykosidischer Bindung (Glykosid bzw. Fructosid Allisin, Enzym Alliase), daraus durch Hydrolyse freiwerdend. Das Ätherische Knoblauchöl enthält eine Reihe durch fraktionierte Destillation zu trennende Alkylsulfide und Alkylpolysulfide und zwar: Divinylsulfid ~ 60% Diallyldisulfid aus der rein nach Knoblauch riechenden Fraktion von 70 bis 84°, ~ 20% Diallyltrisulfid aus der unangenehm, anhaftenden Knoblauchgeruch ausströmenden Fraktion von 112-122°, ~ 10% Diallyltetra-sulfid, äußerst übelriechend, aus dem nicht unzersetzt destillierbaren Rückstand des Gesamt­öls, und endlich Allylpropyldisulfid, zwiebelartig riechend, zu 6% aus der 1. Fraktion bis 70″. Allylsulfid sowie Sesquiterpene kommen im Knoblauchöl nicht vor, ferner S-Allylmercapto-L-Cystein, 7-Glutamyl-S-allylmercapto-L-Cystein, Allylsulfat, Methylallyl-sulfat. Der Presssaft frischer Knoblauchzwiebeln soll zwei Drittel des gesamten Ätherischen Öls enthalten. Im Übrigen ist das Ätherische Öl des Knoblauchs gegen Oxydations- und Reduktionseinflüsse sehr empfindlich. Weitere Inhaltstoffe: Alliin, Allicin; Biokatalysatoren in relativ großer Menge, und zwar Fermente (besonders Oxydasen, Katalasen, Dehydrasen), Vitamine (A, Bi, B2, Nicotinsäureamid, C) und Substanzen mit der Wirkung männlicher und weiblicher Sexualhormone.

Pharmakologie: Die Gesamtwirkung des Knoblauchs wird in erster Linie von dem Ätherischen Öl bestritten. Dieses bzw. die in ihm enthaltenen Alkylsulfide und -Polysulfide wirken örtlich reizend, und zwar auch in Dampfform, was sich z.B. am Auge in Schmerzen, Tränenfluß und Conjunctivitis, an der Nase in Jucken, Niesen und Zunahme der Sekretion (Schnupfen) äußert. Auf der äußeren Haut erzeugt Knoblauchöl Rötung und Schmerzen, bei längerer Einwirkung auch Blasenbildung und tiefergehende Entzündung, besonders auf empfindlicher Haut (z.B. bei kleinen Kindern). Bei der oralen Zufuhr größerer Dosen führt Knoblauch durch starke Reizung der Schleimhäute des Magendarmkanals zu Erbrechen und Durchfallen, während geringere (therapeutische) Gaben nur Zunahme der Durchblutung der Schleimhäute und Anregung der Sekretion der Verdauungsdrüsen bewirken. Knoblauchöl wird schon von der unverletzten Haut aus, noch leichter und sehr schnell (bei rektaler Applikation fast augenblicklich) von den Schleimhäuten, in Dampfform auch von den Lungen resorbiert. Die Verteilung im Organismus scheint ebenfalls sehr schnell vor sich zu gehen, jedenfalls beginnt die Ausscheidung (s. oben) sehr früh und findet zu 10% durch die Lungen, was für die expektorierende Wirkung wichtig ist, vor allem aber durch die Leber (mit der Galle), durch die Nieren, durch den Darm, zu einem kleinen Teil auch durch die Haut statt. Die Verweildauer im Organismus beträgt aber trotz des schnellen Einsetzens der Ausscheidung mehrere Tage. Der schon erwähnten Anregung der Drüsensekretionen im Bereich des Magendarmkanals kann eine kurze Hemmung vorausgehen, der dann schnell eine reaktive Steigerung u. a. der Salzsäure im Magen und aller Verdauungsfermente folgt. Auch die Gallenabsonderung nimmt zu, die durch die Leber ausgeschiedenen Bestandteile des Knoblauchöls werden in der Gallenblase angereichert, es handelt sich hierbei sowohl um eine choleretische als auch um eine cholagoge Wirkung. Wahrscheinlich spielt dabei die auch an anderen glattmuskligen Organen (z.B. Magen, Darm, wahrscheinlich auch an den Bronchien) eintretende spasmolytische Wirkung des Ätherischen Öls eine wichtige Rolle. — Die in vitro nachweisbare, auch den Dämpfen zukommende, nicht unerhebliche245 antibakterielle Wirkung wirkt sich im Darm, wenn nicht vorher resorbiert, bei Vorhandensein einer pathologischen Darmflora dahin aus, dass die Bakterienflora im Sinne einer Stärkung der Colivegetation verändert und damit die obligate Darmflora in ihrer Abwehr gegen pathogene Erreger unterstützt wird. Die gleichzeitig  fäulnis- und gärungswidrige Wirkung des Knoblauchöls vermindert bzw. verhindert die gastrointestinale Autointoxikation des Organismus (insbesondere durch Stoffe der Indol-Phenolgruppe und kann damit der auf diesem Wege möglichen Hypertonie entgegenwirken. Außerdem vermag Knoblauchöl die zu Gefäßsklerosen führende Vergiftung durch hohe (toxische) Dosen und Vitamin D bei Anwendung einer sklerosefördernden Kost im Tierversuch antagonistisch zu beeinflussen; ob eine solche Knoblauchwirkung allerdings bei bereits eingetretenen Gefäßschädigungen (im Sinne einer Arteriosklerose) möglich ist, wird experimentell bestritten und ist für die menschliche Arteriosklerose erst recht nicht erwiesen. Aufgrund von Tierversuchen wird dem Knoblauch nicht nur eine antibakterielle Wirkung, sondern auch eine u.a. in Gewichtszunahme zum Ausdruck kommende resistenzsteigernde Wirkung zugeschrieben, an der sehr wohl die Biokatalysatoren beteiligt sein könnten.

Die Kreislaufwirkung des Ätherischen Knoblauchöls ist relativ gering; sie äußert sich am Tier (Kaninchen: 0,06 i. v.) in einer (anaphylakten) Blutdrucksenkung unter gleichzeitiger Anregung der Atmung, am isolierten Herzen in einer sowohl auf Vaguserregung als auch auf unmittelbare Muskelwirkung zurückgeführten Bradycardie und negativ inotropen Wirkung sowie in Vermehrung des Coronardurchflusses. Am Menschen bewirkte Knoblauchöl eine mäßige Blutdrucksenkung. Die Diurese kann durch Ol. Allii sativi gefördert werden, doch ist auch eine diuresehemmende Wirkung festgestellt worden, letzten Endes dürfte es sich hierbei um eine Dosierungsfrage handeln.

Die anthelminthische Wirkung des Knoblauchs bzw. seines Ätherischen Öls ist beim Menschen (per os) verhältnismäßig gering und für sich allein nicht ausreichend, Knoblauch dürfte aber als Adjuvans und besonders als Prophylaktikum (Verhinderung der Ansiedlung von Würmern) von Wert sein, auch kann die rektale Applikation von Knoblauchinfus bei der Oxyuriasis nach neueren Untersuchungen dasselbe leisten wie Klysmen mit weit differenten Mitteln.

Den Biokatalysatoren, insbesondere den Fermenten des Knoblauchs, wird eine (im übrigen noch umstrittene) stoffwechselsteigernde Wirkung sowie eine günstige Beeinflussung endokriner Drüsen zugeschrieben. Ferner sollen die Biokatalysatoren wie oben schon erwähnt, wesentlich an der resistenzsteigernden Wirkung des Knoblauchs beteiligt sein und eine, soweit es sich um O-Acceptoren handelt, auf Dehydrierung krebserzeugender Substanzen zurückgeführte krebswidrige Wirkung haben; tierexperimentell wurde Wachstumshemmung bei Transplantationsgeschwülsten festgestellt. Endlich soll Knoblauch durch die ebenfalls schon beschriebene Anregung der HO-Produktion im Magen, die Sanierung der Darmflora und damit Verhinderung der gastrointestinalen Autointoxikation eine der Krebsursachen beseitigen und so als Krebsprophylaktikum nützlich sein können und darüber hinaus noch durch die allgemeine Resistenzsteigerung günstig wirken. Es dürfte aber sehr angebracht sein, die etwaige und immerhin noch fragliche krebswidrige Wirkung des Knoblauchs nicht zu überschätzen, sondern im Knoblauch nur ein symptomatisch wirkendes Adjuvans zu erblicken.

Anwendung: Frische Knoblauchzwiebeln (durch Kochen tritt eine Abschwächung der Wirkung ein), am einfachsten in Form von Kaltauszügen, oder aber Fertigpräparate, wobei den sogenannten „Frischpflanzenpräparaten” wegen erhöhter Wirksamkeit der Vorzug gegeben wird, innerlich als Stomachicum, Antispasmodicum, Carminativum, Darmantisepticum, insbesondere bei Dyspepsien, vor allem bei Gärungsdyspepsien (Darmgärung, Flatulenz, Meteorismus), ferner bei akuten und chronischen infektiös-toxischen Darmkatarrhen, auch als Prophylaktikum gegen Infektionen mit Erregern der Ruhr- und Typhusgruppe, ferner bei unspezifischer Kolitis, nach anderer Angabe auch bei Darmtuberkulose; als Cholereticum und Cholagogum und als Expectorans bei Bronchitis und Bronchiektasien; zur Behandlung der Begleiterscheinungen der Arteriosklerose und der essentiellen Hypertonie (hier auch prophylaktisch bzw. im Beginn der Erkrankungen günstig); als Adjuvans bei chronischer Koronarinsuffizienz, bei klimakterischen Beschwerden und endlich (mit der oben betonten Reserve) bei bösartigen Geschwülsten neben der operativen bzw. radiologischen Therapie.  Als Anthelminthikum ist der Knoblauch wegen der geringen Wirksamkeit nicht sonderlich zu empfehlen, kann aber als Prophylaktikum und als Adjuvans in Form von Knoblauchinfusen bzw. besser -maceraten bei Oxyuriasis von Nutzen sein. Im Volk wird der Knoblauch außerdem äußerlich als Hautreizmittel und zur Wundbehandlung, innerlich als Blutreinigungsmittel geschätzt und bei Hautkrankheiten auf skrofulöser Grundlage, ferner als Emmenagogum und Abtreibungsmittel gebraucht.

Kroeber vergleicht in seinem „neuzeitlichen Kräuterbuch“ die beruhigende Wirkung des Knoblauchs mit der von narkotischen Mitteln, jedoch ohne schädliche Nebenwirkungen und führt die expektorierende Wirkung bei Bronchiextasien und Lungenemphysem- Stasen darauf zurück, dass das in den Alveolen gespeicherte ätherische schwefelhaltige Öl  die Funktion der entzündeten Zellen wiederherstellt.

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Dioskurides:

Gegessen treibt er den Bandwurm aus und befördert den Harn. Wie kein anderes Mittel wirkt er bei denen, die von der Viper und von der Hämorrhois gebissen sind, wenn anhaltend Wein genommen, oder wenn er mit Wein zerrieben und getrunken wird. Ebenso wird er auch gegen den Biss des tollen Hundes mit Erfolg aufgelegt. Genossen ist er nützlich gegen die nachtheilige Wirkung der Veränderung des Wassers, macht die Luftröhre (die Stimme) hell und bringt Linderung bei anhaltendem Husten, wenn er roh oder gekocht gegessen wird. Mit Dostenabkochung getrunken tödtet er Läuse und Wanzen. Gebrannt und mit Honig vermischt als Salbe heilt er Sugillationen unter den Augen und die Fuchskrankheit, bei denen, die an Alopekie leiden, mit Nardensalbe. Mit Salz und Oel heilt er Hautausschlag. Mit Honig vertreibt er weisse Flecken, Flechten, Leberflecken, bösen Grind, Schorf und Aussatz. Seine Abkochung zusammen mit Kienholz und Weihrauch beruhigt Zahnschmerzen, wenn sie im Munde behalten wird. Mit Feigenblättern und römischem Kümmel ist er ein Umschlag gegen die Spitzmaus. Die Abkochung der Dolde dient als Sitzbad zur Beförderung der Menstruation und der Nachgeburt. Zu demselben Zwecke wird er in der Räucherung angewandt. Der aus ihm und der schwarzen Olive durch Reiben erhaltene Brei, das sogen. Myttoton, treibt, genossen, den Harn und wirkt eröffnend. Er ist auch den Wassersüchtigen heilsam.

Tabernaemontanus: Bereyten Coriandersamen wol im Mund gekäuwet/ unnd darnach hinab geschluckt/ vertreibet den unlieblichen stinckenden Geschmack dess Knoblauchs.

Wieder den stinckenden Athem von Knoblauch/ iß ein rohe Peterleinwurtzel/ unnd trinck ein Löffel voll guten Weinessig darauff. Es vertreibet auch der Peterlein sonst allen Gestanck deß Athems oder des Mundts/ wann er rohe gessen wirdt. Solcher gestalt rohe gessen/ vertreibet den starcken geruch deß Weins/ ist eine gute artzeney vor die weinschleuch/ die deß Morgens zum Halß herauß riechen/ wie die läeren Kappesfäßlein.

Nebenwirkungen: Resorptive Vergiftungen sind durch die Pflanze nicht und durch das an sich wenig toxische Knoblauchöl kaum zu befürchten. Dagegen kann die örtliche Reiz­wirkung des ätherischen Knoblauchöls bei Anwendung größerer Gaben und bei zu langer Einwirkungsdauer Ursache von sehr heftigen Entzündungen und u. U. auch von Gewebsne-krosen sein, die z.B. bei kleinen Kindern nach kritikloser Anwendung von Knoblauchinfusen zu Umschlägen auf der Haut oder zu Klistieren im Mastdarm eintreten können. Große innerliche Gaben von Knoblauchöl können heftiges Erbrechen und Diarrhöen so-wie resorptiv, besonders an den Nieren (Ausscheidungsort) Reizung, Entzündung, u. U. auch stärkere Nierenschädigung mit Abnahme der Diurese bis zur Anurie hervorrufen.

Behandlung der Vergiftung: 1. Möglichst schnelle Entfernung des Giftes (Erbrechen); 2. symptomatisch: äußerlich reizmildernde Umschläge, innerlich, bei Schädigung des Mastdarms rektal, Mucilaginosa.

Indische Medizin, Ayurveda: Sanskrit: Lasuna, Rasona(ka).

Madaus zitiert nach Orzechowski und Schreiber die „sechste Formel im Bowler- Manuskript: „Nachdem einer Kuh drei Nächte lang das Gras entzogen worden ist, kann sie mit einem Teil Knoblauchstauden und zwei Teilen Gras gefüttert werden. Danach kann jeder Brahmane ihre Milch, Dickmilch, Buttermilch und Ghee davon gebrauchen, und hierdurch von jeder Art von Unwohlsein befreit, wird er sich glücklich fühlen.“

Traditionelle Chinesische Medizin: Chiasuang

Organwirkung: Gallenblase. Knoblauch zählt zu den wärmenden Gemüsearten: Lauch, Knoblauch, Zwiebel, Fenchel und Möhren. Die Ärztewoche.at schreibt: Knoblauch gilt zwar auch in der TCM als exzellentes durchblutungsförderndes Mittel, sollte jedoch so wie andere scharfe Gewürze von Personen mit Hitze-Zeichen (knallrote Zunge, laute Stimme, Entzündungen) vermieden werden, da sie Drehschwindel und Schlaganfall auslösen können. Für Vegetarier ist Knoblauch ein geeignetes Mittel zur Vorbeugung von Arteriosklerose und zum Klären des Blutes.

Rezepturen:

Knoblauchtinktur: 400 g geschälte Knoblauchzehen, 150 ml Weingeist. Den Knoblauch zerquetschen und im Alkohol gut verschlossen zwei Wochen an einem kühlen und dunklen Ort stehen lassen. Danach durch ein feines Baumwolltuch oder einen Kaffeefilter abgießen und eine weitere Woche stehen lassen. Danach mit destilliertem Wasser auf 48% verdünnen. Anwendung: Dreimal täglich, dabei die Menge bei jeder Einnahme um einen Tropfen steigern, bis man am siebten Tag mittags bei 20 Tropfen angelangt ist. Nun wird die Tropfenanzahl wieder kontinuierlich um einen Tropfen reduziert. Ab fünf Tropfen wieder bis 20 Tropfen steigern usw. Dieses Verfahren bewirkt, dass sich der Körper nicht an einen gleichförmigen Reiz gewöhnt. Zugleich werden Überempfindlichkeitsreaktionen verhindert. Sollte die Tinktur gut vertragen werden, können auch dreimal 15 Tropfen über mehrere Wochen genommen werden.

Frischer Knoblauch für äußerliche Anwendungen Fünf bis zehn Knoblauchzehen zerdrücken und dem Saft die zehnfache Menge 30–40%igen Alkohol zugeben. Die Mischung ist kühl und dunkel gelagert einige Monate haltbar. Anwendung Zur Behandlung von kleineren Wunden, Insektenstichen oder Fußpilz.

Knoblauchscheiben: Auf Warzen, Furunkel oder hartnäckige Pickel kann eine Scheibe Knoblauch, durch ein Pflaster fixiert, direkt aufgelegt und für mehrere Stunden am Ort belassen werden.

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Homöopatie: In der Homöopathie wird die aus frischer Knoblauchzwiebel bereitete Essenz (D2—D3) zur Bryoniagruppe gerechnet und u. a. bei Dyspepsie, Sodbrennen, periodischem Asthma, chronischer Bronchitis und Lungentuberkulose angewendet.

Bilbliografie:

ASTANGA HRDAYAM (Vol 1-6) von Śrimad Vagbhaţa in der Übersetzung von Hendrik Wiethase

Gesamtregister des ASTANGA HRDAYAM, H. Wiethase, ISBN 978393763240-9

Pedainos Dioskurides, Materia Medica, 1. Jahrh.

Tabernaemontanus, ( Jakob Dietrich, Jacob Ditter/Diether bzw. Jacob Theodor), Neuw Kreuterbuch, 1588

August Paul Dinand, Handbuch der Heilpflanzenkunde, 1921

Uday Chand Dutt, Materia medica of the Hindus, Calcutta 1922

J.F. Dastur, Medicinal Plants of India and Pakistan, Bombay

Prof. Dr. Karl Hiller, Prof. Dr. M. F. Melzig, Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen, 1999

Ärztewoche.at

Indian Medical Plants, C.P.Khare, 2007

Materia Medica of the Hindus, Uday Chand Dutt, 1922

The Indian Materia Medica, Dr. K. M. Nadkarni, Volume 1 und 2, 1908, rev1954, rev1976, rev1982,

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