syn: Amomum cardamomum, Amomum racemosum, Amorum repens.
Familie: Zingiberaceae
Deutsch: Malabarkardamome, Kardamom.
Englisch: Cardamom
Sanskrit: Ela, Truti, Puta, Sookshma, Dravidi, Upakunjika, Kayastha
Malayalam: Elam, Elakkai
Tamil: Elam
Kannada: Elakki
Hindi: Elaichi
Telgulu: Elakkayalu
Ayurveda:
Rasa (Geschmack): Scharf, süß
Guna (Eigenschaft): Leicht, trocken
Virya (Kraft, Wirkung): Abkühlend
Vipaka (Geschmack nach der Verdauung): süß
Dośa: Reduziert vermehrten Wind (Vata) und Galle (Pitta)
Historie: Schriftliche Hinweise finden sich bei Dioskurides um 100 n.Chr. und dem Lydier Alexander Trallianus (Alexander von Tralleis) um 550 n. Chr.
Beschreibung: Diese ausdauernde Krautige Pflanze mit großen lanzettlichen Laubblättern erreicht eine Wuchshöhe von 2 bis 5 Meter. Sie bildet ein starkes bewurzeltes Rhizom als Überdauerungsorgan.
Vorkommen: Kardamom ist beheimatet in Südindien (feuchte Bergwälder), dem Irak und Thailand.
Verwendete Teile: Die Samenkapseln und die darin enthaltenen reifen Samen. Das destillierte ätherische Öl der Samen.
Inhaltsstoffe: Die öligen (ätherisch 3 bis 7% 1,8-Cineol, Linalylacetat, Linalol, Sabinen, fette Öle ca.2%) Samen werden in der Volksheilkunde bei Appetitlosigkeit und zum Aromatisieren von Getränken verwendet. Zudem enthalten die Samen Farbstoffe, Stärke, Zucker, Eiweiße, Gummi, Mangan und Eisen.
Eigenschaften: Die Samen sind aromatisch, sauer, Süß, kühlend, anregend, Blähungen lösend, appetitanregend, verdauungsfördernd, ausleitend, herzstärkend, entgiftend und auswurffördernd. Kardamom vermindert den Wind und findet Verwendung bei Blasenstau, Hämorrhoiden, Asthma, Bronchitis, Appetitlosigkeit, Magersucht, Nieren- und Blasensteinen, Herzschwäche und Mundgeruch. Die Früchte werden kurz vor der Reife gesammelt. Gegenanzeigen sind nicht bekannt.
Tabernaemontanus:
Man bereit auch ein Lattwerge (stark eingekochtes Mus) mit Specerey/ wie folgt: Nimb gedachter Seltz/ weil sie noch warm ist/ ein Pfundt/ darunter misch gestossen Zimmet/ Muscatennüss jedes ein halb Loth/ Jngwer/ Galant/ jedes ein quintlein/ Cardamom/ Nägelein/ Macis/ Paradeyssholtz/ jedes ein halb quintlein. Diese kräfftiget das Hertz mehr dann vorgemeltes/ ist auch gut die hitzige unnd truckne Zungen darmit zu feuchten. Man soll auch diese Lattwerg den jenigen geben/ so ein hitzig Feber haben.
Dioskurides: Das beste Kardamomon wird aus Komagene, aus Arabien und vomv Bosporus bezogen; es wächst in Indien und Arabien. Man wähle das, welches schwer zu zerbrechen, voll und rasselnd ist [denn was diese Eigenschaft nicht hat ist zur unrechten Zeit gesammelt], welches einen betäubenden Geruch und scharfen, bitterlichen Geschmack hat. Es hat erwärmende Kraft. Mit Wasser genommen wirkt es gegen Epilepsie, Husten, Isschias, Paralyse, Zerreissungen, Krämpfe, Leibschneiden und treibt den Bandwurm ab. Mit Wein genommen ist es ein gutes Mittel bei Nierenleiden, Harnverhaltung, gegen Skorpionstiche und alle Bisse giftigen Thiere. Mit 1 Drachme von der Wurzelrinde des Lorbeers getrunken zertrümmert es den Blasenstein. In der Räucherung tödtet es den Embryo, und mit Essig eingerieben vertreibt es die Krätze. Es wird aber auch den Salben zum Verdichten zugesetzt [ebenso den anderen Gegenmitteln].
Bilbliografie:
ASTANGA HRDAYAM (Vol 1-6) von Srimad Vagbhaţa in der Übersetzung von Hendrik Wiethase
Gesamtregister des ASTANGA HRDAYAM, H. Wiethase, ISBN 978393763240-9
Pedainos Dioskurides, Materia Medica, 1. Jahrh.
Tabernaemontanus, ( Jakob Dietrich, Jacob Ditter/Diether bzw. Jacob Theodor), Neuw Kreuterbuch, 1588
August Paul Dinand,Handbuch der Heilpflanzenkunde, 1921
Uday Chand Dutt, Materia medica of the Hindus, Calcutta 1922
J.F. Dastur, Medicinal Plants of India and Pakistan, Bombay
Prof. Dr. Karl Hiller, Prof. Dr. M. F. Melzig, Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen, 1999
Enzyklopädie der Holzgewächse, Handbuch und Atlas der Dentologie, Schütt, Weißgerber, Schick, Lang, Stimm, Roloff 1994