Mimosa pudica



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Familie: Fabaceae

Deutsch: Mimose, Schamhafte Sinnpflanze

Englisch: Sensitive Plant, Humble Plant, Touch-me-not

Französisch: Mimosa pudique, Sensitive commune, Herbe pudique, Vive mimuese, Herbe mamzelle,

Sanskrit: Lajjalu, Samanga, Namaskari, Raktapadi, Kharatvak, Sanchokani

Malayalam: Todda(l)vati, Tintamani

Tamil: Tottalvati, Tottalcurunki

Kannada: Nacikengida

Hindi: Lajjavanti, Lajvanti

Telgulu: Manugumaramu, Muttavapulgagamucettu

Pinyin, Chinesisch: Han Xiu Cao

Urdu: Chhuimui

Ayurveda:

Rasa (Geschmack): Zusammenziehend, bitter

Guna (Eigenschaft): Leicht, trocken

Virya (Kraft, Wirkung): Kalt

Dosa: Reduziert Galle (Pitta)

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Beschreibung: Die Mimose verholzt in zunehmendem Alter unten etwas. Die lang gestielten Blätter sind doppelt gefiedert mit ein bis zwei Fiederpaaren erster Ordnung und jeweils 10 bis 26 Paaren von ungestielten Fiederblättchen zweiter Ordnung. 7 bis 8 mm lange Nebenblätter sind vorhanden.

Die Mimose vollführt durch den Bau der Pflanzenorgane vorgegebene Bewegungen. Die Pflanze reagiert lebendig in Sekundenschnelle auf Berührung, Erschütterung, schnelle Abkühlung oder schnelle Erwärmung, außerdem auch auf Änderung der Lichtintensität. Dabei wird nur die betroffene Region der Pflanze blattweise eingeklappt. Nach einigen Minuten strecken sich die eingezogenen Zweige und Blätter wieder aus. Diese Bewegungen sind auf  Turgorveränderungen zurückzuführen. Der Turgor der Zellen in den motorischen Geweben an den Blattgelenken ab. Ihre Zellen verlieren Kaliumionen, worauf Wasser die Zellen auf osmotischem Weg verlässt. Daher erschlaffen die Blattgelenke.

Es sind vielblütige, köpfchenförmige rosa Blütenstände mit Durchmessern von 8 bis 10 mm vorhanden.

Achtung: In großen Mengen ist die Wurzel giftig!

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Vorkommen: Die Mimosa pudica ist in Südamerika heimisch. Sie wächst sowohl im Wald als auch in tropischen und subtropischen Gärten und verbreitet sich rasch. Sie ist überall in Indien verbreitet.

Verwendete Teile: Die Wurzeln und die Blätter, sowie die ganze Pflanze.

Inhaltsstoffe: Mimosin (ein 3-Hydroxy-Pyridinalanin, das bei Tieren zu Intoxikationen führt. Mimosin bildet mit Pyridoxalphosphat einen Komplex und blockiert einige Vitamin-B6-abhängige Enzyme.) und Pipecolinsäure. Des Weiteren Ascorbinsäure, Krocetin-dimethyl-äther, D-xylose, Linolensäure, Schleimstoffe, Norephedrin, Ölsäuren, Sitosterol und Stearinsäure.

Eigenschaften:  Die Blätter sind bitter, erwärmend, blutstillend und anregend.

Die Wurzeln sind bitter, zusammenziehend, ätzend, kühlend, wundheilend, auflösend, harntreibend, krampflösend, brechreizend, stopfend und fiebersenkend.

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Verwendung und Rezepturen: Die Blätter finden Verwendung bei Hämorrhoiden, Wasserbruch, Fisteln, Skrofeln, Bindehautentzündung, Schnittverletzungen, Wunden und Blutungen.

Die Wurzeln finden Verwendung bei erregter Galle (Pitta), Weißfleckenkrankheit, Vaginalproblemen, Geschwüren, Ruhr, Entzündungen, Brand, Hämorrhoiden, Gelbsucht, Astma, Fisteln, Masern, Harndrang, Krämpfen und Fieber.

Die ganze Pflanze findet Verwendung bei Nierensteinen, und äußerlich bei Muskelschmerzen, Rheumatischen Beschwerden und Unterleibsgeschwulsten.

Nach neueren Untersuchungen werden der Mimose auch antidepressive und die Nerven regenerierende Wirkung nachgewiesen.

Zur Behandlung von Hämorrhoiden und Analfisteln verwendet man das feine Pulver der Blätter und Wurzeln, das man auf die Stelle aufbringt und auch innerlich mit Milch verabreicht.

Bei Erkrankungen des Urinaltraktes verabreicht man eine Infusion der Blätter.

Auf Schwellungen des Unterleibes trägt man eine Paste aus frischen Blättern auf. Mittels dieser Paste kann man auch Bandwürmer austreiben.

Bei Bindehautentzündung bringt man eine Flüssigkeit aus gleichen Teilen Pferdeurin und Saft der Blätter in das Auge ein.

Aus den Blättern oder dem Dekokt daraus bereitet man ein heißes Sitzbad bei Schmerzen in den Hüften und Nieren.

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Traditionelle Chinesische Medizin: Die ganze Pflanze Han Xiu Cao ist zusammenziehend, kühlend, antiseptisch, wurmtreibend, ausgleichend und blutreinigend. Verwendung bei Hämorrhoiden, verunreinigtem Blut, Fieber und Sodbrennen.

Homöopathie: Mimosa pudica HAB: Die frischen Laubblätter bei Rheumatismus.

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Bilbliografie:
ASTANGA HRDAYAM(Vol. 1-6) von Srimad Vagbhata in der Übersetzung von Hendrik Wiethase
Gesamtregister des ASTANGA HRDAYAM, H. Wiethase, ISBN 978393763240-9
Uday Chand Dutt, Materia medica of the Hindus, Calcutta 1922
J.F. Dastur, Medicinal Plants of India and Pakistan, Bombay
Prof. Dr. Karl Hiller, Prof. Dr. M. F. Melzig, Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen, 1999
Thampman PK (ed.). 1993. Trees and tree farming. Peekay Tree Crops Development Foundation. Kerala, India.
Tabernaemontanus, ( Jakob Dietrich, Jacob Ditter/Diether bzw. Jacob Theodor), Neuw Kreuterbuch, 1588
A coloured atlas of the chinese Materia Medica, specified in Pharmacopoeia of the People´s Republic of China (1995 Edition). Guangdong science and technology press.
Deutsches Wikipedia
Österreichische Apotheker-Verlagsges.m.b.H., Apotheker Jens Bielenberg, Raphael-Apotheke, Bahnhofstr. 53, D-25364 Westerhorn

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