Melia azadirachta


nimbaweb-3

Melia azadirachta Linn. syn: Melia azedarach, Antelaea azadirachta (L) Adelbert, Antelaea Javanica, Azadirachta indica Adr. Juss., Melia indica

Familie: Meliaceae

Deutsch: Indischer Zederachbaum, Neem- oder Nimbaum, Niembaum, Chinesischer Holunder,

Englisch: Persian Lilac, Pride of China, Pride of India, Bead Tree,

Sanskrit: Arista, Mahāpicumañda, Nimba, Akshadru, Brihannimba, Dreka, Dreki, Gairika, Giripatra, Himadruma, Kaidarya, Kaitarya, Kakanda, Karmuka, Kshira, Mahādroksha, Mahānimba, Mahātikta, Nimbaka, Parvata, Parvatanimba, Parvatanimbavraksha, Pavaneshta, Pichumanthah, Pitchumanda, Prabhadra, Ramyaka, Ravipriya, Sakaleyaka, Vembaka, Vishamushtika, Vranashodhakari, Vrishahai.

Malayalam: Malaveppu, Valyaveppu

Tamil: Malaivempu, Malaiveppam,

Kannada: Turakabevu, Huccabevu, Bettadabevu,

Hindi: Bakayan, Mahanimb,

Telgulu: Kondavepa, Turakavepa,

Tibetisch: Ni mba chen po

Arabisch: Hab-ul-ban, ban, habulban

Chinesisch: Kulianpi

Ayurveda:

Rasa (Geschmack): Bitter

Guna (Eigenschaft): Leicht, etwas klebrig,

Virya (Kraft, Wirkung): Erhitzend,

Dośa: Harmonisiert alle drei Doshas (Pitta, Kapha, Vata)

Ethymologie: Melia aus dem Griechischen „melia, melie“, Esche, von Linné wegen der gefiederten Blätter benannt. Azadirachta indica (aus dem Persischen abgeleitet: Azad = frei, dirakht = Baum, i = indischen Ursprungs, also „Der freie Baum von Indien“)

Historie: Der Neembaum gilt als heiliger Baum der Hindu. Seit Urzeiten ist Neem bekannt für seine Heilkräfte. Die frühesten medizinischen Sanskrit Schriften führten bereits die Wirkungen der Früchte, Samen, Öle, Blätter und Wurzeln an. Mahatma Ghandi stärkte durch Neem seine Abwehrkräfte und empfahl es auch seinen Schülern zur regelmäßigen Einnahme.

Beschreibung: Schnellwachsender, immergrüner Baum, der durchschnittlich Wuchshöhen von 15 bis 20 Metern – unter günstigen Bedingungen bis zu 40 Meter – erreicht. Unter ungünstigen Bedingungen verliert der Baum seine Blätter, um sich vor Austrocknung zu schützen. Die Äste sind weitverzweigt, die Baumkrone ist rund bis oval mit dichtem Blattwuchs. Die Anordnung der Blätter, sowie Blüten- und Früchtestand ähneln denen des Holunderbusches. Die reifen Früchte sind rund, gelb und messen etwa 1 Zentimeter im Durchmesser. Der Niembaum ist einhäusig. Jeder Baum entwickelt also sowohl männliche als auch weibliche violetten, wohlriechende Blüten mit einem Kelch in ihrer Mitte.

Vorkommen: Überall auf dem Indischen Subkontinent, Tibet und China bis auf 1800 Meter. In Persien wächst Neem wild.

nimba1web-2

Verwendete Teile: Die Blätter, Wurzelrinde, Blüten und Früchte, sowie das Öl.

Inhaltsstoffe: Alkaloide, Gerbstoffe, etwas ätherisches Öl, Notriterpene wie Azadirachtin. Die Blätter enthalten insbesondere das Alkaloid Paraisin, das zur Insektenbekämpfung eingesetzt wird.

Gegenanzeigen: Neemöl gilt als für Warmblüter gesundheitlich unbedenklich.

Die Früchte sind ab einer Zahl von 6 bis 8 giftig.

Eigenschaften: Alle Teile des Baumes haben bittere und stark purgierende Eigenschaften.

Die Rinde des Stammes ist Wurmtötend, anregend und krampflösend.

Die Rinde der Wurzel gilt als bestes Mittel gegen Fadenwürmer, wobei eine Überdosis hiervon eine narkotische Wirkung haben kann.

Die Blätter sind harntreibend, menstruationsfördernd.

Verwendung und Rezepturen: Alle Teile des Baumes finden seit langem Anwendung in der Ayurvedischen Medizin Indiens.

In den Haushalten Indiens gilt Neem als Allheilmittel für alltägliche Beschwerden und wird daher auch ,,Die Dorfapotheke“ genannt. Unter anderem ist der Neemzweig die tägliche Zahnbürste.

Die Blätter lösen Steine auf, sind harntreibend und die Menstruation regulierend.

Das Öl ist ein Wurmmittel, wirkt pilztötend und vertreibt Insekten.

Bei Lepra und Skrofolitis werden Blätter und Rinde innerlich und äußerlich angewendet.

Ein Brei aus Blättern und Blüten wird gegen nervöse Kopfschmerzen aufgebracht. Zur Behandlung syphilitischer Beulen verwendet man Neem in großen Mengen.

Als Mittel gegen Läuse reibt man die Kopfhaut mit Neemöl öder –extrakt ein.

Mancherorts werden die Samen bei Harnverhalten und Typhus verwendet.

Der Presssaft der Blätter wird in Dosen von einem bis zwei Teelöffeln verabreicht.

Äußerlich wird der Presssaft der Blätter gegen Kalte Schwellungen angewendet.

Bei nervösen Kopfschmerzen bringt man einen Brei aus den Blättern auf. Ebenso bei juckender Haut und anderen Hautproblemen.

Das Wurzelrinden-Dekokt wird zur Reinigung syphillitischer Furunkel verwendet.

Ein Brei aus den Blüten wird gegen Kopfläuse aufgetragen.

Gegen Bandwürmer werden einige Früchte in Branntwein eingelegt getrunken.

TCM: Kulianpi. Die getrocknete Rinde des Stammes und der Wurzel. Gegen Würmer und Dermatosen. Innerlich gegen Faden- und Bandwürmer, äußerlich gegen Grätzmilben und Hautpilz. Hierbei wird das Pulver mit Schmalz vermischt und aufgetragen. Nicht zu verwenden bei Patienten mit Hepatitis oder Nierenentzündung.

Bilbliografie:
ASTANGA HRDAYAM (Vol. 1-6) von Srimad Vāgbhaţa in der Übersetzung von Hendrik Wiethase
Gesamtregister des ASTANGA HRDAYAM, H. Wiethase, ISBN 978393763240-9
J.F. Dastur, Medicinal Plants of India and Pakistan, Bombay
Prof. Dr. Karl Hiller, Prof. Dr. M. F. Melzig, Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen, 1999
Thampman PK (ed.). 1993. Trees and tree farming. Peekay Tree Crops Development Foundation. Kerala, India.
A coloured atlas of the chinese Materia Medica, specified in Pharmacopoeia of the People´s Republic of China (1995 Edition). Guangdong science and technology press.
Indian Medical Plants, C.P.Khare, 2007
Materia Medica of the Hindus, Uday Chand Dutt, 1922
The Indian Materia Medica, Dr. K. M. Nadkarni, Volume 1 und 2, 1908, rev1954, rev1976, rev1982,

Besucherzähler