Justicia adhatoda Linn.


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syn: Adhatoda vasica Nees, Adhatoda zeylanica, Echolium adhatoda

Familie: Acanthaceae

Deutsch: Indisches Lungenkraut

Englisch: Malabar Nut Tree, Malabar Nut

Nepali: Asuro

Sanskrit: Vrisha Sinhaparni, Vasaka, Vasa, Vrsa, Arusak, Vansa, Adarushah

Malayalam: Ataloetakam, Valiya adalotakam, Peradalotakam

Bengali: Adulsa

Tamil: Vashak, Vasambu, Adathodai

Urdu: Adusa, Basa

Kannada: Adsale, Adusoge, Atarusha, Adsole, Adasale

Assam: Titabahak, Bahak, Vachaka

Hindi: Adosa, Adusa, Arusha, Rus,

Ayurveda:

Rasa (Geschmack): Bitter, zusammenziehend

Guna (Eigenschaft): Leicht, trocken

Virya (Kraft, Wirkung): Abkühlend

Vipaka (Geschmack nach der Verdauung):
Scharf

Dosa: Reduziert Galle (Pitta) und Schleim (Kapha)

Beschreibung: Gut verzweigter, immergrüner, mittelgroßer Strauch von bis zu 3 Meter Höhe mit langen glatten, schmalen lanzettförmigen bis ovalen festen Blättern und end- oder achselständigen, ährigen Blütenständen. Die zwittrigen weißlichen Lippenblütenhaben nur zwei fertile Staubblätter. Die als Nuss bezeichnete ca. 3 cm lange behaarte Kapselfrucht enthält vier Samen mit einem Durchmesser von etwa 3mm. Wird in einigen Teilen Indiens als Zaun verwendet.

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Vorkommen: Indien, Malaysia, Antillen, China, bis auf 1600 Meter in Subtropischen Himalaya, auch kultiviert.

Verwendete Teile: Die frischen und getrockneten Blätter, Wurzeln, Blüten und Rinde

Inhaltsstoffe: Die Blätter enthalten Chinazolin-Alkaloide (0,5 bis 2% v.a. Vasicolin), ätherisches Öl unbekannter Zusammensetzung mit unangenehmem Geruch (ca. 0,2%) Vasicin diente in der experimentiellen Pharmakologie als Modellsubstanz für chemische synthesereihen von Expectorantien, aus denen die Arzneimittel Bromhexin und Ambroxol hervorgegangen sind.

Eigenschaften: Husten, Astma und Bronchitis lindernd, Entzündungshemmend, blutstillend, heilt Hämorrhoiden und blutenden Durchfall, lindert Augenerkrankungen, reguliert den Säftehaushalt.

Verwendung und Rezepturen: Vasaka wurde bereits vor 3000 Jahren gegen Asthma und Tuberkulose verwendet. Die Wirkstoffe wie das Alkaloid Vasicin erweitern die Bronchien und wirken schleimlösend. Die moderne Medizin setzt die Wirkstoffe deshalb auch gegen Heuschnupfen ein. Ein frischer Auszug wirkt wie ein Breitband-Antiallergikum. Außerdem wird es gegen starke Blutungen (z. B. Nasenblutungen), Hepatitis, Fieber und Augenentzündungen eingesetzt.

Lungentuberculose: Mit Ghee, dem Ganzpflanzendekokt und einer Paste der Wurzel im normalen Verhältnis.

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Bluthusten, Lungen TBC, Asthma und Husten mit Schmerzen in den Seiten: 3,6 kg Presssaft der Blätter, 0.9 kg weißer Zucker, 185 g Pippali und 185 g Ghee werden zu einem Leckmittel (leha) verkocht. Beim erkalten werden 11,5 g Honig untergerührt.

Husten mit Fieber: Je gleiche Teile Vasaka-Wurzel, Guduci und Kantakari-Wurzel ergeben 23 Gramm und werden zu einem Dekokt verkocht. Dazu gibt man Honig. Bei Husten verabreicht man 11,6 g Presssaft oder Abkochung der Blätter zusammen mit Pippali und Honig. Die getrockneten Blätter werden bei Husten auch wie Zigaretten geraucht. Bei Atemwegserkrankungen verabreicht man auch 1 Telöffel mit frischen Presssaft der Blätter mit Ingwersaft und Honig.

Bei rheumatischen Gelenkschmerzen, frischen Wunden, entzündlichen Schwellungen, Neuralgie, Kopfschmerzen und Nasenbluten macht man einen Umschlag mit den Blättern oder einen Feuchten Umschlag mit einem starken Dekokt.

Ein Dekokt hilft auch bei Scabies und anderen Hauterkrankungen.

Alle Teile der Pflanze sind antiseptisch und antiparasital.

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Ein Dekokt mit einem Teil frischer Wurzeln oder Rinde auf 16 Teile Wasser in der Dosis von 28 bis 120 Gramm wird bei einem Schlangenbiss verabreicht. Die Dosis kann man auch in Form einer wässrigen Lösung verabreichen. Verkocht man die Wurzeln mit Haritaki-Früchten und Rosinen wird das als Hustenmittel empfohlen.

Dosierung: 10 bis 20 ml des Saftes der frischen Blätter, 10 bis 20 g der getrockneten Blätter für das Dekokt.

Die abortive Wirkung des enthaltenen Alkaloids Vasicin wurde bei Versuchen mit Ratten und Kaninchen festgestellt. Die Blätter gelten als giftig für alle niederen Lebewesen und werden deshalb zur Wasserreinigung verwendet. Der alkoholische Auszug daraus ist giftig für Läuse, Flöhe, Tausendfüßler, Fliegen, Wanzen, Moskitos und anderes Ungeziefer.

In der Homöopathie werden die Blätter verwendet und bei Heuschnupfen benutzt.

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Bilbliografie:

ASTANGA HRDAYAM (Vol. 1-6) von Srimad Vagbhata in der Übersetzung von Hendrik Wiethase

Gesamtregister des ASTANGA HRDAYAM, H. Wiethase, ISBN 978393763240-9

Uday Chand Dutt, Materia medica of the Hindus, Calcutta 1922

J.F. Dastur, Medicinal Plants of India and Pakistan, Bombay

(1) Prof. Dr. Karl Hiller, Prof. Dr. M. F. Melzig, Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen, 1999

Thampman PK (ed.). 1993. Trees and tree farming. Peekay Tree Crops Development Foundation. Kerala, India.

Tabernaemontanus, ( Jakob Dietrich, Jacob Ditter/Diether bzw. Jacob Theodor), Neuw Kreuterbuch, 1588

August Paul Dinand,Handbuch der Heilpflanzenkunde, 1921

A coloured atlas of the chinese Materia Medica, specified in Pharmacopoeia of the People´s Republic of China (1995 Edition). Guangdong science and technology press.

Pedainos Dioskurides, Materia Medica, 1. Jahrh.

Indian Medical Plants, C.P.Khare, 2007

Materia Medica oft he Hindus, Uday Chand Dutt, 1922

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