Achyranthes aspera Linn.

achyranthes aspera

Familie: Amarantaceae

Deutsch: Spreublume

Englisch: Chaff-flower, Hawai chaff flower, devil‘s horse whip, prickly chaff flower

Französisch: Achyranth a feuilles rudes, collant, gendarme,

Spanisch: Mosotillo, rabo de gato, rabo de chango, rabo de raton

Arabisch: na‘eem, no‘eim, mahoot, wazer

Philippinen: Hangod

Hindi: Lamchichra, latjira, sonpur, Circita

Malayalam: Vankadaladi

Tamil: Nayurivi

Sanskrit: Apamargah, Mayoorah, Markatapippalee, Durgrahah, Pratjyakapuspi, Sikhari,

Utta Pradesh: Chirchita, Onga,

Swahili: Turura

Sotho: Bohomane, bohome-bo-bolek, mo-tswarak-gano

Kongo: Denge, gnegna, kalambata, lenge, lenamo

Ayurvedische Eigenschaften:

Pflanze:

Rasa (Geschmack): Süß

Guna (Eigenschaft): Fließend, trocken

Virya (Kraft, Wirkung): Kalt, kühlend

Wurzel:

Rasa (Geschmack): Bitter, scharf

Guna (Eigenschaft): Fließend, ätzend

Virya (Kraft, Wirkung): Erhitzend

Beschreibung: Ein ganzjähriges, senkrecht stehendes Kraut, das bis zu 2 Meter hoch wird. Es kommt bie zu einer Höhe von 1000 Metern vor. Die kurzstieligen Blätter sind elyptisch bis rundlich, 5 bis 20 Zentimeter lang und 2 bis 5 Zentimeter breit. Die Blütenstände sind 8 bis 30 Zentimeter lang mit vielen einzelnen weißen bis roten Blüten, die 3bis 7 Millimeter groß sind. Die Pflanze blüht im Sommer.

Vorkommen: Überall in den Tropen der Welt als eingeführte Pflanzen oder heimische Art.

Verwendete Teile: Alle Teile der Pflanze werden verwendet: Wurzeln, Blätter, Stängel und Samen. Die meisten Wirkstoffe sind in den Samen enthalten.

Besonderheiten: Die Blätter sind Bestandteil der 21 verschiedenen Blätter, die zur Ganesh Patra Pooja zwischen dem 19. August and 15. September verwendet werden. Einen Extrakt erhält man, indem man die benutzten Pflanzenteile gut zerstößt, und den Saft abfiltert. Ein Dekokt erhält man durch Verkochen und Reduzieren der Pflanzenteile.

Inhaltsstoffe: In den Blättern und Wurzeln wurden Betalaine und Betaine (ungiftige Alkaloide, die auch antioxidative Eigenschaften aufweisen, wodurch sie medizinisch interessant sind) identifiziert.

Anwendungen und Rezepturen:

Achyranthes aspera hat neben den spezifischen Eigenschaften eine allgemein stärkende Wirkung und verhindert ein Wiederauftreten der geheilten Erkrankung. Apamarga genießt bei traditionellen Heilern großes Ansehen und findet Verwendung bei Asthma, Blutungen, schwieriger Geburt, Furunkel, Bronchitis, Erkältung, Husten, Koliken, Schwäche, Ruhr,  Fallsucht, Hundebissen, Erkrankungen des Ohres, Kopfschmerzen, Weißfleckenkrankheit, Lungenentzündung Schlangen- und Skorpionbissen, Hautkrankheiten usw.

Die Massai Kenias verwenden die Pflanze, um die Symptome von Malaria zu reduzieren.

In der Unani-Medizin gilt Apamarga als Pflanze, die als Zutat zu jeder anderen Pflanze derer Wirkung verbessert.

Die jungen Sprosse werden mit Knoblauch geröstet und zusammen mit Sesamöl bei Hundebissen und anderen giftigen Ereignissen eingenommen.

Die Asche der Wurzel wird bei Wurmbefall auf die Zähne aufgebracht, um Schmerzen zu lindern und “die Würmer auszutreiben”. Ein frisches Stück der Wurzel dient als Zahnbürste, der Pflanzensaft lindert Zahnschmerzen und heilt Karies.

Der Presssaft aus den Blättern wird bei einer Tuberkulose-Erstinfektion verabreicht.

Zur Behandlung von Nieren-Erkrankungen verabreicht man ein Dekokt aus Presssaft mit Wasser, (0,06 Liter auf 0,8 Liter) das eine halbe Stunde lang gekocht wird.  Davon nehme man drei mal täglich 0,06 Liter.

Zur Behandlung von Wunden der Haut und Abszessen sowie Darmbeschwerden verwende man den frischen Saft der Blätter.

Bei einer beginnenden Ruhr oder Durchfall verwende man eine Infusion aus der zerkleinerten Pflanze zusammen mit Honig oder Zucker.

Bei Fieber verwende man handgemachte Pillen. Diese erhält man, indem man die Blätter zerreibt und Knoblauch und schwarzen Pfeffer hinzu gibt. Diese Arznei ist besonders hilfreich bei 4-Tages-Fieber (Malaria).

Bei Bauchwassersucht verabreicht man einen Wurzelextrakt mit Melasse und Wasser.

Bei Husten gibt man 6 EL Wurzelextrakt mit Honig und Pfeffer.

Bei Stichen von giftigen Insekten bringt man auf die Stelle einen Brei aus zerdrückten Blättern auf.

Bei blutenden Hämorrhoiden trägt man den Brei von in Reiswasser zerstoßenen Samen auf.

Geschwüre (Syphilis) behandelt man mit eingedicktem Pflanzensaft, der aufgetragen wird und der Patient in die direkte Sonne gelegt wird. Zudem wird etwas Opium verabreicht.

Milch, die mit den Samen zubereitet wird heißt Kheer oder Paysam. Diese lässt man bei mangelhafter Hirntätigkeit trinken.

Der Pflanzensaft lindert Sonnenbrand.

Bei Gallenleiden (infolge eines Leberschadens) wird eine Mischung aus Samen und Buttermilch vor dem Schlafengehen und nach dem Aufstehen aufgebracht.

 

In Nepal verabreichen Eingeborene 5 Gramm der Wurzel mit 5 Gramm schwarzem Pfeffer verteilt in drei Gaben pro Tag bei Durchfall.

Das Inhalieren des Rauches der ganzen Pflanze zusammen mit Wurzeln von Hemidesmus indicus regt den Appetit an und heilt Verdauungsprobleme, die durch den Bösen Blick oder böse Geister entstanden sind.

Kontraindikationen: Nicht zu verwenden bei Schwangerschaft. Eine Überdosis kann einen Abort auslösen.

Literaturhinweise:

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Gesamtregister des ASTANGA HŖDAYAM, H. Wiethase, ISBN 978393763240-9

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