Nigella sativa

Nigella sativa2-1

syn:Nigella indica Roxb. ex Flem., Nigella truncata Viv.,

Familie: Ranunculaceae

Deutsch: Echter Schwarzkümmel,

Italienisch: Cuminella, Erba spezie, Gittaione, Melanzio domestico.

Englisch: Black-caraway, Black-cumin, Fennel-flower, Nutmeg-flower, Roman-coriander,

Französich: Cumin noir, Nigelle cultivée, Nigelle de Crète, Toute épice,

Sanskrit: Kāravī, Kŗşņājīraka, Upakuñcikā, Aranyajiraka,

Malayalam: Karun jiragam,  Karunjirakam.

Tamil: Karun jiragam, Karunjeerakam, Vengaya vidai, Vengaya vidhai.

Kannada: Kari jirige, Karijirigae, Neeruli beeja..

Hindi: Kaalaa jiira, Kala jeera, Kala zira, Kala zeera, Kalaunji, Kalonji, Krishna jeera.

Telgulu: Nallajirakara, Nella jilakaira, Ullithnam.

Türkisch: Çöreg otu ( Çörek otu ), Karamuk, Sehniz.

Spanisch : Agenuz , Agenuz comun, Ajenuz común, Arañuel, Neguilla.

Chinesisch: Zai pei hei zhong cao, Hei xian hao.

Ayurveda:

Rasa (Geschmack):

Guna (Eigenschaft):

Virya (Kraft, Wirkung):

Dośa: Harmonisiert Wind (Vata) und Schleim (Kapha)

Ethymologie: Das Lateinische Wort nigellus  (schwärzlich) beschreibt die Farbe der Samen.

Beschreibung: Schlanke bis gedrungene einjährige krautige Pflanze mit Wuchshöhen von 15 bis 50 cm. Die oberirdischen Pflanzenteile sind locker behaart. Der aufrechte und einfache oder verzweigte Stängel ist im oberen Bereich gestreift. Die dreikantigen Samen sind runzelig.

Vorkommen: Heimat Irak und Türkei. Kultiviert in Südeuropa, Indien und Nordafrika.

Verwendete Teile: Getrocknete Früchte, Samen.

Inhaltsstoffe: Beta-sitosterol, Bitterstoff Nigellin(30-35%), fettes gelbliches Öl (ca.33%) mit mehr als 50% Glyceriden der Linolsäure, ätherisches Öl (0,4-2,5%) mit p-Cymen (37,5%), Thymochinon (31%) und a-Pinen(%,2%) als dominierenden Komponenten, sowie Alkaloide wie Nigellidin.

 Nigella sativa L.1-3

Eigenschaften: Das fette Öl aus Kaltpressung ist würzig und ernährungsphysiologisch hochwertig und deshalb zur Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln geeignet. Lokal wirkt es schmerzlindernd.

Die Samen sind aromatisch, harntreibend, schweißtreibend, entsäuernd, anregend, beruhigend, Appetit und Verdauung fördernd, menstruationsfördernd und wurmtreibend.

 

Gegenanzeigen: In größeren Mengen wirkt Schwarzkümmel abtreibend!

 

Verwendung und Rezepturen: Die reifen Samen finden Verwendung bei Magenerkrankungen, Gelbsucht und Leberleiden.

Dosierung: 1 bis 5 Gramm Pulver der Samen.

In Waser aufgequollen lindern die Samen Schwellungen der Füße und Hände.

Dinand: „Der angenehm riechende Same wirkt gelind reizend, abführend, auflösend, harn- und blähungstreibend. Die Abkochung (5-10g auf 1 l Wasser) leistet gute Dienste bei Verschleimung der Luftwege und des Darmkanals, gegen Würmer, Gelbsucht und zur Behebung von Blähungen.

 

Dioskurides: Das Melanthion [Einige nennen es auch schwarzen wilden Mohn, die Römer schwarzen Mohn] ist ein kleiner Strauch mit zarten Zweigen, zwei Spannen hoch und höher, hat kleine Blätter wie das Berufkraut, aber viel zarter, und an der Spitze ein zierliches, längliches Köpfchen wie beim Mohn, welches innen Scheidewände besitzt, in denen der schwarze, feste, wohlriechende Same sich befindet, der ins Brod geknetet wird. Im Umschlag auf die Stirn ist er ein gutes Mittel gehen Kopfschmerzen und mit Irisöl als Injection in die Nase gegen beginnenden Star. Mit Essig aufgelegt entfernt er Leberflecken und Aussatz, ebenso alte Oedeme und Verhärtungen; mit altem Harn eingeschmiert zieht er ringsum eingeschnittene Nägel heraus. Mit Essig und Kienholz gekocht als Mundspülwasser hilft er bei Zahnschmerzen. Ferner treibt er mit Wasser als Umschlag auf den Nabel die runden Würmer aus, hilft, fein gestossen und in eine Binde gegeben, als Riechmittel denen, die an Schnupfen leiden und befördert, mehrere Tage getrunken, die Menstruation, den Harn und die Milchabsonderung. Mit Wein getrunken beruhigt er Athmungsbeschwerden; in der Gabe von 1 Drachme mit Wasser genommen hilft er bei Spinnenbissen. Zur Räucherung angezündet verscheucht er die Schlangen. Man sagt aber, dass er, im Uebermaass genossen, tödte.

 Nigella sativa L.-2

Tabernaemontanus: VON DEM NARDENSAMEN/ ODER SCHWARTZEN CORIANDER

Das Oele auss dem schwartzen Coriander/ oder Nardensamen/ Lateinisch MELANTHINUM OLEUM, wirdt bereitet wie das Sesamölen. Dieses Oele ist gut wider die Leussucht/ die von langwüriger Kranckheit verursacht worden ist. Das Angesicht mit diesem Oele bestrichen wirdt glat darvon.

Es werden diese Nardenkreuter mit diesem Namen von den Teutschen darumb also genannt/ dieweil die Samen einen fast lieblichen Würtzgeruch haben/ gleich wie der Jndianisch Narden.
l. Lateinisch/ MELANTHIUM, GITH, NIGELLA und NIGELLA ROMANA, zum Underscheid der anderen Gerschlechten/ die die Alten beschrieben. Hochteutsch wird es genant/ schwartzer Coriander/ schwartzer Kümich/ Römischer Coriander/ Nardenkraut/ Nardensamen/ S. Catharinen Blum und Schabab.

Von der Natur/ Krafft/ Wirckung/ und Eygenschafft der Nardensamen
    Alle Nardensamen haben ein wärmende unnd trucknende krafft/ sie zertheilen un treiben auss/ seindt warm unnd trucken in dem anfang dess dritten Grads. Der Samen wirdt allein in der Artzeney gebraucht/ die Wurtzel unnd das Kraut werden als untüchtig verworffen.

Jnnerlicher Gebrauch dess Nardensamens
    Nardensamen in Wein gesotten/ unnd von der durchgesiegenen Brühen Morgens unnd Abends/ jedesmal ein Becher voll warm getruncken reyniget unnd erwärmet die Brust und Lungen/ erweychet den zähen dicken Schleim und Lungenkoder/ macht den leichtlich ausswerffen/ benimpt das Keichen unnd das schwerlich Aethmen/ bringt den seugenden weibern viel Milch/ vertreibt die Bläst im Leib/ miltert das Krimmen unnd Leibwehe/ treibet den Harn/ fürdert die Monatblum der Weiber und widerstehet allem Gifft von Thieren. Man muss aber diesen Tranck etlich Tage nacheinander beharren. So man denselben mit Zucker süss machet/ so ist er dester dienlicher und besser.
Man pfleget auch den Nardensamen groblecht zerstossen mit dem Brotteyg zu vermischen unnd ins Brodt zu backen/ welches Brodt dann in den jetzt gemeldten Schwachheyten fast dienlich zu niessen ist. Nardensamen zu Pulver gestossen/ unnd ein quintlein schwer mit Weinmeth oder Honigwein/ eyngetruncken/ mehret den Seugammen die Milch uberflüssig.
Vor das schwerlich und tröpfflingen harnen: Nimb Nardensamen IIuntz groblecht zerstossen/ Feinzucker vi. Loth/ thu diese stück in ein geschraubte Fläschen/ oder ein gläsin Geschirr/ schütt darüber ein Mass guten alten weissen Wein/ verlutier das Geschirr wol/ unnd lass darnach vier Stunden in einem Kessel mit siedenden Wasser sieden: darnach thue daws Geschirr herauss/ unnd wann es Kalt worden ist/ so seihe es durch ein Tuch: von diesem Tranck trinck alle Morgen nüchtern/ dessgleichen auch dess Abends zwo Stunden vor dem Nachtmal/ jedesmal/ vier untz warm. Gepülverten Nardensamen ein quintlein mit einem halben Loth gestossenem Feinzucker in einem Trüncklein Weins zertrieben unnd warm getruncken/ ist ein heylsame Artzeney wider das Keichen und engigkeit der Brust.
Nardensamen ein Esslöffel vol genommen/ zu einem subtilen Pulver gestossen/ unnd mit süssem Wein getruncken/ ist ein treffentliche Artzeney vor die Lebersüchtigen: dient auch wider den schmertzen der Lenden/ so man ohngefährlich auff ein untz frisch Brunnenwasser damit vermischt. Nardensamen zu Pulver gestossen/ unnd Iquintlein mi Wein getruncken/ dient wider di vergifftung der bissz unnd die gifftigen Thier.
Nardenkrautsamen zu Pulver gestossen/ und ein halb Loth darvon mit Wein getruncken/ dient wider die bissz der Wisel. So man aber dieses Pulver von Candischem Diptam darmit vermischt/ darnach mit Wein trinckt/ so wirckt diese Artzney dester kräfftiger.
Wann ein Schlang ein Ochsen oder Rindt/ oder aber ein ander vierfüssig Thier gebissen hat/ so nimb Nardensamen/ Rosszpeterleinwurtzel oder Samen/ jedes II oder III Loth/ stoss zu Pulver unnd zertreibs mit xx.untzen Weins/ unnd schütt es dem Thier eyn durch ein bequemes Geschirr. Vor die Massleyd dess Rindtviehes nimb gestossenen Nardensamen fünff Loth/ Baumölen zwölff untz/ dass zertreib mit xx.untzen Weins durcheinander unnd schütt es dem Viehe warm eyn.
Wann ein Schaff von einer Schlangen oder anderem kriechenden vergifften Thier gebissen worden were/ so schütte oder giesse jhm III Loth gepülverten Nardensamen mit warmem Wein zertrieben eyn. Nardensamen gepülvert und ein quintlein darvon mit Wasser getruncken/ ist gut wider die bissz der gifftigen Erdspinnen/ die man PHALANGIA nennet.
    Der Nardensamen dienet von wegen seiner gantzen Eygenschafft wider die Quotidian und Quartan Feber/ derowegen sie in allen Artzeneyen zu solchen Febern dienlich/ vor andern sollen gebraucht werden. Etliche nemmen dess gepülverten Nardensamens Iquintlein/ vermischen darmit ein halbes quintlein gepülverten Peterleinsamen/ un zertreibens mit Wein zu einem Träncklein/ gebens also denen so mit gemelten Febern beladen/ ehe sie der Gebrechen anstösset/ warm zu trincken/ unnd lassen sie darauff niderlegen und schwitzen.
Der geele Nardensamen/ wie auch dess wilden beyde Geschlecht so von sich selbst in Fruchtfeldern wachsen/ haben gleiche krafft und wirckung mit dem ersten unnd schwartzen. Der Damascenisch Nardensamen aber/ wiewol er auch gleiche wirckung mi dem obgenannten hat/ so ist er doch viel geringer und schwächer, OCAVIUS HORATIANUS lobt den Ackernardensamen/ das ist/ den wilden/ wider die Geelsucht/ so man den ein wenig röste und zu trincken gebe.

Eusserlicher Gebrauch dess Nardensamens und Krauts
    Nardensamen zu Pulver gestossen und mit Essig temperirt und die Stirn und Schläff damit bestrichen/ dient wider das Hauptwehethumb. So man blauw Lilienölen mit dieser Artzeney vermischt/ so wird sie dester kräfftiger. Der Samen zu einem subtilen Pulver gestossen/ unnd darvon in die Nasen gethan/ thut dessgleichen/ und dienet wider das Hauptwehthumb so von kälten verursacht worden.
Nardensamen auff Kolen gelegt/ und den Rauch davon in die Nasen empfangen/ stillet den Catharr unnd kalten Hauptfluss/ vertreibt also den Schnuppen. Oder nimb Nardensamen ein hallb Loth/ Anisssamen ein quintlein/ zerstosse diese zween samen nur ein klein wenig/ röste sie darnach in einem Pfännlein/ und befeuchts im rösten ein wenig mit gedistillirtem Maieranwasser/ binds folgends also heiss in ein Tüchlein/ unnd halte es vor die Nasen und riech daran. Oder nimb schwartzen Coriander oder Nardensamen zwey theil/ dess Wecholter GUMMI SANDARACAE ein wenig groblecht zerbrochen ein theil/ vermische das durcheinander/ wirff darvon auff glüende Kohlen/ unnd empfahe den Rauch in die Nasen.
Ein anders: Nimb Nardensamen ein Loth/ roten Storax/ weissen Weyrauch/ jedes ein halb Loth/ Costenwurtzel/ Muschatennüss/ Cypressnüss/ jedes ein quintlein/ Paradeissholtz/ Wechholter Gummi/ jedes anderthalb quintlein. Mach ein groblecht Pulver darauss/ unnd räucher darmit wie gemeldtet. Oder nimb Nardensamen zwey Loth/ weissen Weyrauch/ dess auffgetrückneten Saffts Ladani/ Wechholter Gummi/ jedes ILoth/ Mastix/ roten Storax/ Paradeissholtz/ jedesd ein halb Loth/ stosse diese Stück groblechtig/ und leg darvon auff glüende Kolen/ unnd empfahe den Dampff in die Nasen. Oder nimb Nardensamen drey Loth/ Pfefferkümmel IILoth/ Thymiankraut/ Ackermüntz/ dürren Ysop/ jedes ein Händlein voll/ siede diese Stück in Wasser/ und empfahe den Dampff durch ein Trechter in die Nasen.
Ein gutes Knöpfflein daran zu riechen/ dass den Hauptfluss stillet/ trucknet/ unnd den Husten vertreuibt: Nimb schwartzen Coriander drey quintlein/ Poleyenkraut/ Neptenkraut/ Dosten oder Wolgemuth/ jedes ein quintlein/ mach ein grobes Pülverlein darauss/ und binds in ein Seiden Tüchlein/ daran soltu stätig riechen/ und es bey dir tragen.
Wann die Nasen in dem Catharr gar verstopfft/ oder der Schnuppen nicht auss der Nasen wil/ so weyche schwartzen Coriandersamen in Wein/ und zedel denselben also nass und feucht auff einen heissen Zigelstein/ und empfahe den Dampff unnd Rauch darvon in die Nasen.
Den verlornen Geruch wider zu bringen: Nimb Nardensamen/ den röste ein wenig ob dem Fewer/ darnach binde jhn in ein Seiden Tüchlein/ unnd rieche offt daran: Nimb auch dess Morgens nüchtern/ jederweilen dess gepülverten Nardensamens in die Nasen/ dass du darvon niesen mögest/ das thut sehr wo/ und ist manchem Menschen der seinen Geruch verloren hat/ mit dieser Artzeney geholffen worden. Oder nimb Nardensamen ILoth/ Veielwurtzel ein halb Loth/ stosse diese zu einem subtilen Pulver/ und schlags durch ein rein härin Sieblein und behalts: darnach nimb ferner Stechasblumen/ Lavanderblumen/ Neptenkraut/ Maieran/ Lorbeerbaumbletter/ Chamillenblumen/ jedes ein halbs Händlein voll. Seude diese Stück in genugsamem Wasser/ biss der dritte theil eyngeseudet/ darnach seihe es durch ein Tuch/ und thue dz obgemelte Pulver darein/ und vermisch die wol durcheinander/ darvon suppe etlichmal ein wenig in die Nasen/ es reyniget das Haupt sehr wol/ unnd bringet den verlornen Geruch wider.
Ein ander geheim Experiment: Nimm reyn gestossenen Nardensamen/ vermische den mit altem Baumöl/ neige das Haupt hindersich so weit du kanst/ und thue drey oder vier Tröpfflein in die Nasen/ und fasse den Mund voll Wasser/ darmit das Oele nicht in den Mund fliessen möge.
Oder nimb Nardensamen ein Nacht in Essig gebeytzet/ und dann wieder getrucknet IIIquintlein/ dess auffgetruckneten saffts LADANI ein halb Loth/ Lerchenschwamm/ Paradeyssholtz/ Bibergeil/ jedes vier drittheil eines quintleins/ dess auffgetruckneten Saffts OPOPANACIS, gleich so viel. Stosse die gemelte stück zu einem subtilen Pulver/ thue sie in ein jrrdin Geschirrlein/ und noch ferner darzu vi.Loth aussgepressten Maieran Safft/ rhürs wol durcheinander/ lasse es darnach trucknen an der Sonnen. Darvon nim IIIquintlein/ zertreib die in IIIUntzen gedistillirtem Maieranwasser/ darvon thue darnach ein gut theil in die Nasen/ mit hindersich geneigtem Haupt/ und darmit diese Artzeney desto besser wircken möge/ so nimb den Mund voll Wassers/ dass sie dir destoweniger in Mund fliesse: die reyniget das Haupt sehr wol/ und eröffnet die verstopfften Gäng zum Hirn/ und bringt den verlornen Geruch wider.
Oder nimb Nardensamen ein halb Loth/ weiss Niesswurtz vier Scrupel/ oder vier drittheil eins quintl. Veielwurtzel/ Bibergeil/ jedes zwen Scrupel/ Maieran/ Berthram/ Cubeben/ Cardamömlein/ jedes ein halbs quintlein/ Langenpfeffer sechs Grän. Mach auss gemelten Stücklein ein subtiles Pülverlein/ schlags durch ein reynes härin Sieblein/ darnach vermisch in einem Mörselsteinlein drey Granen Alexandrinischen Bissem darmit/ unnd behalts zum Gebrauch in einem verschlossenem Büchsslein. Darvon thue jederweilen dess Morgens nüchtern ein wenig in jedes Nassloch.
Nardensamen zu reynem Pulver gestossen/ und mit Veielwurtzölen in die Nasen gegossen/ vertreibet die anfahende Starrfell.
Rein gepülverten Nardensamen mit Essig zertrieben/ und in die Nasen eingesupt/ vertreibt die Geelsucht in den Augen/ so es etliche Tag dess Morgens nüchtern also gebraucht wird. Die jetztgemelte Artzeney in die Ohren geträufft/ tödtet die Würm darinn.
Vor die eyterende Geschwer der Ohren: Nimb Nardensamen ein halb Loth/ lebendigen Schwebel/ Myrrhen/ der Rinden von süssen Granatöpffeln/ jedes Iquintlein: Stoss diese zu einem reynen subtilen Pulver/ vermisch darnach mit Rosenöl/ Veielwurtzöl/ Geyssen Unschlit/ jedes ILoth/ temperirs wol durcheinander/ und giesse darvon warm alle Tag zweymal in die Ohren. Man muss aber allwegen zuvor den Eyter mit warmem Meth abwäschen.
Nardensamen dess Morgens nüchtern wol und klein mit den Zähnen zerkäuwet/ und uber die Geschwer der Augen gelegt/ heylet dieselben.
Nardensamen zu Pulver gebrent/ und mit Wasser temperirt/ wie ein Sälblein angestrichen/ machet die aussgefallenen Augbrauwen widerumb wachsen/ Auch an andern Orten machet es das Haar wachsen.
Nardensamen mit Kyffernholtz in Essig gesotten/ leget den Schmertzen der Zähn/ warm im Mund gehalten/ und die Zän damit gewäschen. Nardensamen geröscht/ zu Pulver gestossen unnd mit Baumöle temperirt wie ein Sälblein/ und in und umb die Zähn gestrichen/ legt auch den Schmertzen der Zähn. Oder stosse geröschten Nardensamen zu Pulver/ und temperier den obgemelter massen mit gutem Weinessig/ und thue das in die holen Zähn/ und streich sie auch darmit an/ es hilfft wol.
Nardensamen mim Mund wol gekäuwet/ und auch das Pulver darvon in das Zahnfleisch gerieben/ stillet den Schmertzen der Biller und desselben.
Zu der erlahmeten Zungen: Nimb gepülverten Nardensamen/ vermisch gleich so viel gestossen Cristallen oder Steinsaltz darunter/ und reibe die Zung wol darmit/ das wird viel Schleim und Speichel ziehen/ unnd die Zung wider stärcken.
Vor das sorglich Halssgeschwer: Nimb Nardensamen ein halb Loth/ dess GUMMI SERAPINI anderthalb quintlein/ Berthram ein quintlein. Stoss diese Stück zu Pulver/ und mach mit vier Loth Honig ein Mixtur darauss wie ein Sälblein/ damit bestreich inwendig das Geschwer mit einer Federn.
Nardensamen zu Pulver gestossen/ unnd mit Essig ein Pflaster darauss gemacht/ das vertreibet den Schmertzen der Weiber Brüst/ der von gerunnener Milch verursacht wird/ ubergelegt.
Gepülverter Nardensamen mit Wermuthsafft zu einem Pflaster temperirt/ und uber den Nabel gelegt/ tödtet und vertreibet die Würm. Etliche nemmen zu dem Nardenpulver/ Ihalb theil gepülverten Aloepatick/ ein Ochsengall/ und machen ein Pflaster darauss mit Honig/ so viel darvon von nöten ist/ und legens uber/ das ist an Jungen und Alten bewehrt. Oder: nimb Nardensamen vier Loth/ bereyten Coriander zwey Loth/ Rockenmeel/ Feygbonen/ jedes v.quintlein/ Aloepatick/ Saffran/ rote Corallen/ jedes Iquintlein/ Wermuth/ Mastix/ jedes ein quintlein. Stoss diese Ding zum einen reynen Pulver/ und thue darzu Wermuthsafft acht Loth/ Weinrauthensafft vier Loth/ guten Weinessig so viel von nöten ist/ dass es ein Pflaster werden möge/ das streich auff ein Tuch und legs uber.
Wann ein Mensch Blutäuglein in sich getruncken hette/ demselben gib folgende Artzeney eyn: Nimb Nardensamen IILoth/ Kressensamen/ Stabwurtz/ Costenwurtz/ Wermuth/ jedes ILoth. stoss zu einem reinen Pulver/ unnd schlags durch ein Sieblein. Darvon gib auff einmal ein quintlein/ oder auch bissweilen zwey mit gutem Weinesig zertrieben/ zu trincken.
So ein Zissmauss ein Rindvieh gebissen hette/ soll man nemmen vier Loth gepülverten Nardensamen/ mit gutem Wein zertrieben/ und dem Viehe in die Nasen schütten. Die Wund aber soll man mit Hundsdreck salben/ welche Artzeney dann auch den Menschen dienlich ist/ als HIPPOCRATES unnd HIEROCLES bezeugen.
Nardensamen zu Pulver gestossen/ und mit Honig zu einem dicken Teyg temperirt/ darnach in ein langes Leinin Säcklein eingemacht/ unnd wie ein Mutterzäpfflein zu sich genommen/ fürdert die verstandene Monatblumen der Weiber.
Nardensamen auff ein Glut gelegt/ und den Laum zu sich durch ein Trechter in die Mutter empfangen/ treibet fort das Bürdlein.
Nardensamen gestossen/ unnd mit Essig wie ein Pflaster ubergelegt/ vertreibet die Laub oder Linsenstecken/ Raude/ Grindigkeit/ alte Geschwulst/ Beulen und harte Flegmatische Geschwer.
Nardensamen gepülvert/ unnd mit altem Harn/ wie ein Pflaster vermischt und ubergelegt/ vertreibet die Kreenaugen/ oder den Nagel/ wenn sie vorhin gerings herum auffgelöset seind.
Nardensamen gestossen unnd wie ein Pflaster ubergelegt/ heylet die Katzenbissz.
Nardensamen auff glüende Kolen gelegt und darmit gereuchert/ vertreibet die Schlangen und andere gifftige Thier.
AETIUS der Griechische Artzet schreibet/ wann einer von einer Viperschlangen gebissen worden seye/ unnd ein Loth Nardensamen auff einmal einnemme/ der sol dess Bissz nicht sterben.
Nardensamen in Säcklein in die Truhen zwischen die Kleyder gelegt/ tödtet die Schaben/ unnd verhütet dieselben dass die Schaben nicht darein kommen.
Desselbengleichen den Samen under die Küssen gelegt/ vertreibet er die Flöh und Wandleuss.
Nardensamen in Meerzwibelessig gesotten/ und die Gemach darmit besprenget/ tödtet und vertreibet die Flöch. Das Kraut in Wasser gesotten unnd die Gemach darmit begossen/ thut dess gleichen.
Nardensamen unnd Wermuth vertreiben unnd tödten die Schnacken/ die Gemach darmit bereuchet.

>Bilbliografie< >ASTANGA HRDAYAM (Vol. 1-6) von Srimad Vāgbhaţa in der Übersetzung von Hendrik Wiethase
Gesamtregister des ASTANGA HRDAYAM, H. Wiethase, ISBN 978393763240-9
J.F. Dastur, Medicinal Plants of India and Pakistan, Bombay
Prof. Dr. Karl Hiller, Prof. Dr. M. F. Melzig, Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen, 1999

Thampman PK (ed.). 1993. Trees and tree farming. Peekay Tree Crops Development Foundation. Kerala, India.

Tabernaemontanus, ( Jakob Dietrich, Jacob Ditter/Diether bzw. Jacob Theodor), Neuw Kreuterbuch, 1588

August Paul Dinand,Handbuch der Heilpflanzenkunde, 1921

A coloured atlas of the chinese Materia Medica, specified in Pharmacopoeia of the People´s Republic of China (1995 Edition). Guangdong science and technology press.

Pedainos Dioskurides, Materia Medica, 1. Jahrh.

Indian Medical Plants, C.P.Khare, 2007

Materia Medica of the Hindus, Uday Chand Dutt, 1922

The Indian Materia Medica, Dr. K. M. Nadkarni, Volume 1 und 2, 1908, rev1954, rev1976, rev1982,

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