Aristolochia indica

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syn: Aristolochia lanceolata

Familie: Aristolochiaceae

Deutsch: Indische Pfeifenwinde, Indische Osterluzei,

Englisch: Indian Birthwort

Sanskrit: Nākulī, Garalika, Isvari

Malayalam: Karalayam, Isvaramula, Karalakam, Garudakkoti

Tamil: Karutakkoti, Isvaramuli

Kannada: Isvaberusa

Hindi: Isvarmul, Isarmul

Telgulu: Esvaraveru

Ayurveda:

Rasa (Geschmack): Bitter, zusammenziehend, scharf

Guna (Eigenschaft): Leicht, trocken

Virya (Kraft, Wirkung): Erhitzend

Vipaka (Geschmack nach der Verdauung): Scharf

Dośa: Harmonisiert Schleim (Kapha) und Wind (Vata)

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Ethymologie: Hervorgehend aus den Griechischen Worten aristo (sehr gut, der Beste) und lockeia (Niederkunft, Geburt). Der Name weist damit auf die Geburt fördernde Wirkung der Pflanze hin. Im Altägyptischen bedeutet der Name „schlangenwidrig“, weil die verschiedenen Arten der Aristolochia als Mittel gegen Schlangenbisse galt (Aristolochia serpentaria). Unabhängig davon verwendeten auch die Nordamerikanischen Indianer das Kraut gegen Schlangenbisse.

Beschreibung: Immergrüne Kletterpflanze mit weitverzweigtem Rhizom.

Vorkommen: Überall in Indien. Als Varietät auf allen Erdteilen und auch im Mittelmeerraum.

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Verwendete Teile: Wurzeln, Blätter, Früchte (Samen).

Inhaltsstoffe: In allen Pflanzenteilen die wasserunlösliche, kristallisierende, flüchtige Aristolochiasäure. Sie hat einen schwach sauren Charakter und ist damit mit Sicherheit kein Alkaloid. Es besteht eine Nähe zum Kapillargift Colchizin (Herbstzeitlose)

Gegenanzeigen: Eignet sich aufgrund ihrer Giftigkeit bei falscher Dosierung nicht zur Selbsttherapie! 2004 wurde in klinischen Versuchen und Monitoring ein Verdacht auf erhöhtes Risiko von Harnleiterkrebs festgestellt. (Institute of Cancer Research, Section of Molecular Carcinogenesis, Sutton, UK)

Eigenschaften: Die Wurzeln sind bitter, scharf, zusammenziehend, erwärmend, austreibend, ausgleichend, reinigend, appetitanregend, wurmtreibend, magenstärkend, herzstärkend, entzündungshemmend, harntreibend, schweißtreibend und fiebersenkend. Die wundheilende Wirkung erklärt sich durch die Erhöhung der Aktivität der Phagozyten durch die Aristolochiasäure.

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Homöopathie: Hier wird die aus dem frischen blühenden Kraut gewonnene Essenz (D3 und D2) innerlich hauptsächlich als Emmenagogum (die Monatsblutung wird stimuliert) verwendet, sowie bei Ekzemen, Pruritus und Gicht. Äußerlich als Decoct als Wundmittel.

Verwendung und Rezepturen: In England wird Aristolochia auch gegen Gicht und Rheuma eingesetzt. In der Volksmedizin wurde Aristolochia zur Abtreibung benutzt.

Bei Entzündungen wird eine Zerreibung der frischen Blätter aufgebracht. Ebenso das Pulver der Samen.

Bilbliografie:
ASTANGA HRDAYAM (Vol. 1-6) von Srimad Vāgbhaţa in der Übersetzung von Hendrik Wiethase
Gesamtregister des ASTANGA HRDAYAM, H. Wiethase, ISBN 978393763240-9
J.F. Dastur, Medicinal Plants of India and Pakistan, Bombay
Prof. Dr. Karl Hiller, Prof. Dr. M. F. Melzig, Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen, 1999
Thampman PK (ed.). 1993. Trees and tree farming. Peekay Tree Crops Development Foundation. Kerala, India.
Indian Medical Plants, C.P.Khare, 2007
Materia Medica of the Hindus, Uday Chand Dutt, 1922
The Indian Materia Medica, Dr. K. M. Nadkarni, Volume 1 und 2, 1908, rev1954, rev1976, rev1982,
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