Gloriosa superba Linn.


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syn: Gloriosa simplex, Gloriosa virescens, Gloriosa plantii, Gloriosa carsonnii, Gloriosa rothschildiana, Methonica superba

Familie: Colchicaceae

Deutsch: Ruhmeskrone, Hakenlilie

Englisch: Climbing lily, Malabar glory lily

Französisch: Gloriosa, Superbe de Malabar

Sanskrit: Langali, Visalya, Halini, Hiranya puspi

Malayalam: Menthoni, Mentoni, Kanthal

Tamil: Kalappaikkilanku, Nabhikkodi

Kannada: Kolikuttuma

Hindi: Karihari, Languli

Telgulu: Adavinabhi

Chinesisch: He fa lai,Jia lan, Shu jin san.

Ayurveda:

Rasa (Geschmack): Scharf, bitter

Guna (Eigenschaft): Schwer, etwas klebrig

Virya (Kraft, Wirkung): Erhitzend

Vipaka (nach der Verdauung): Scharf

Dosa: Verringert Schleim (Kapha) und Wind (Vata)

Beschreibung: Die Ruhmeskrone ist eine rankende, mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 1,5 bis 2 Meter erreicht. Die glänzend grünen, bis 15 Zentimeter langen Laubblätter laufen am Ende in einem rankenartigen Fortsatz aus, mit dem die Pflanzen klettern. Die zwittrige, weitgehend radiärsymmetrischen Blüte weist einen Durchmesser von 10 bis 20 Zentimeter auf. In die längliche bis verkehrt eiförmige Kapselfrucht sind in ihrem fleischigen Innern zahlreiche, dunkel gefärbte Samen eingebettet.

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Vorkommen: Tropisches Afrika, Indien, Myanmar, Sri Lanka, Malaysia, China

Verwendete Teile: Die getrockneten Wurzelknollen. Frischer Presssaft der Blätter und die Samen. Gewerblicher Anbau zur Gewinnung des Colchizins, dem Gift der Herbstzeitosen.

Inhaltsstoffe: Colchizin (ca.0.3%), Harze, Cholin, Phytosterole (Stigmasterol), Chelidonsäure.

Eigenschaften: Galletreibend, schmerzstillend, erwärmend, abortauslösend, reinigend, wurmtreibend, brechreizend, anregend, entzündungshemmend, abführend.

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Pharmakologie: Colchicin ist ein toxisches Alkaloid aus der Gruppe der Colchicin-Alkaloide und zählt zu den Tropolon-Derivaten. Es gilt als erbgutverändernd. In entsprechender Dosis eingenommen, werden im Körper durch das Colchiin Zellteilungsprozesse verhindert. Dadurch kommt es überall im Körper zur Bildung nichtfunktionsfähiger Zellen, deren Beseitigung das Immunsystem überlastet. Dies führt zu schweren Vergiftungserscheinungen und kann lebensgefährlich sein. Colchicin kann als Tablette o. ä. genommen werden und beseitigt die oft extremen Gelenkschmerzen bei Gicht sehr zuverlässig. Dies kann auch als Test benutzt werden, ob es sich um Gicht handelt. Aufgrund der geringen therapeutischen Breite soll eine Einzeldosis von 2 mg und eine Tagesdosis von 6 mg nicht überschritten werden. Bei 12 mg gab es bereits Todesfälle.

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Verwendung und Rezepturen:

Ein halbes bis ein Gramm der Wurzel gilt als appetitanregend, anregend, ausgleichend und abführend.

Findet Verwendung bei Entzündungen, Wechselfieber, Lepra, Wunden, Skrofeln, Hämorrhoiden, Verdauungsstörung.

Zur Vernichtung von Kopfläusen wird der Saft frischer zerquetschter Blätter auf den Kopf aufgebracht.

Das nach wiederholtem Zerreiben und Waschen der getrockneten Wurzelknolle entstandene weiße Pulver gilt als bitter, ausgleichend und anregend. Ein Gramm davon mit Honig vermengt verabreicht man es bei Gonorrhö, bei leprösen Hauterkrankungen, Hämorrhoiden, Koliken und zum Auswerfen von Würmern in den Eingeweiden.

Die frische Knolle wird ach bei Rindern als Wurmmittel verwendet.

Ein Brei aus der Knolle wird äußerlich bei Parasitenbefall und Nervenschmerzen aufgetragen.

Bei Schlangenbissen verwendet man die Blätter und die Knolle. Dazu wird die Knolle in Wasser oder Brustmilch zerstoßen und in beide Nasenlöcher geträufelt, wenn bereits Lähmung und Koma eingetreten sind. Dergleichen verfährt man auch mit Samen, die in Sesamöl gekocht wurden.

Die Knolle und die Blätter werden zahlreichen medizinischen Präparaten beigefügt.

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Traditionelle Chinesische Medizin:

He fa lai,Jia lan, Shu jin san.

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Bilbliografie:

ASZANGA HRDAYAM (Vol. 1-6) von Srimad Vagbhata in der Übersetzung von Hendrik Wiethase

Gesamtregister des ASZANGA HRDAYAM, H. Wiethase, ISBN 978393763240-9

Uday Chand Dutt, Materia medica of the Hindus, Calcutta 1922

J.F. Dastur, Medicinal Plants of India and Pakistan, Bombay

Prof. Dr. Karl Hiller, Prof. Dr. M. F. Melzig, Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen, 1999

Thampman PK (ed.). 1993. Trees and tree farming. Peekay Tree Crops Development Foundation. Kerala, India.

August Paul Dinand,Handbuch der Heilpflanzenkunde, 1921

A coloured atlas of the chinese Materia Medica, specified in Pharmacopoeia of the People´s Republic of China (1995 Edition). Guangdong science and technology press.

www.rote-liste.de

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