Commiphora mucul

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syn: Balsmodendron mukul, Balsmodendron roxburghii, Commiphora roxburghii, Commiphora indicum,

Familie: Sapindales

Deutsch: Indischer Balsambaum

Englisch: False Myrrh Gagal, Indian Bdellium

Sanskrit: Gulgulu, Guggulu, Jatisara, Pura, Mahisaksa

Malayalam: Gulgulu, Mahisaksagulgulu

Tamil: Gukkulu, Mahisaksi

Kannada: guggulu

Hindi: Gugal, Guggul

Telgulu: Guggulu

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Ayurveda:

Rasa (Geschmack): Leicht, süß, bitter

Guna (Eigenschaft): Leicht, trocken, ätzend

Virya (Kraft, Wirkung): Erhitzend

Dosa: Reduziert Wind (Vata)

Beschreibung:  Ein mittelgroßer dorniger Baum, mit aschgrauer, rauer Rinde. Die kleinen ovalen Blätter sind in der oberen Hälfte gesägt. Die kleinen roten Blüten werden zu kleinen Früchten, die im Reifen Zustand rot sind.

Vorkommen: In Indien in den steinigen Gebieten um Mysore, in Andra und Madya Pradesh, Rajasthan, Bengalen, Assam und in Beluchistan.

Verwendete Teile: Das durch Ritzen der Rinde gewonnene Bedolachharz, auch Bdelliumharz genannt.

Inhaltsstoffe: Harze, E-Guggulsteron und Z- Guggulsteron (pflanzliche Steroide).

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Eigenschaften: Das Harz ist bitter, ätzend, zusammenziehend, erwärmend, aromatisch, auswerfend, appetitanregend, wurmhemmend, entzündungshemmend, wundheilend, antiseptisch, nervenstärkend, erweichend, verjüngend, krampflösend, die Leber anregend und allgemein stärkend.

Verwendung und Rezepturen:

In Amerika wurde die blutzuckersenkende Wirkung in klinischen Studien nachgewiesen und wird dort als natürliches Mittel bei Fettleibigkeit und Diabetes eingesetzt. Eine weitere Studie in Norwegen hat als Ergebnis eine Senkung des HDL-C Wertes und eine unveränderte Menge des LDL-C Wertes.

Aus dem Stamm der Pflanze wird das gelbliche  bis braune “Harz” gewonnen. Dieser Milchsaft enthält die Blutzucker (die “schlechten” Cholesterole LDL und VLDL) senkenden Komponenten der C21 oder C27 Steroide und Z- undE- Guggulsterone. Zugleich vermehrt es das “gute” Colesterol HDL. Im Ayurveda wird es auch verwendet um Āma (Zellabfälle und –gifte, Unverdautes) und in den Gelenken abgelagerte Mineralien auszuleiten. Den Guggulsteronen sagt man auch die entzündungshemmende Wirkung von Guggulu nach. Zudem soll Guggulu die Arterienwände geschmeidig halten und somit Herzerkrankungen vorbeugen. Als Dosierung werden täglich drei Gaben von jeweils 25mg empfohlen. Die meisten Extrakte enthalten 5-10% Guggulsterone. Damit entspricht ein Gramm eines 5%igen Extraktes einer Wirkungsdosis von 500 Milligramm. Von der Tinktur der Wurzeln (1:5) nimmt man dreimal täglich fünf bis zwanzig Tropfen in etwas Wasser.

Es gilt als den Uterus stimulierend und die Menstruation regulierend.

Es wird in größeren Dosen gegen Scheidenausfluss verwendet, bei Infektionen der Eingeweide, bei chronischem Katarrh, Chronischer Colitis, Durchfall und als Auswurfmittel bei Lungentuberkulose.

Fünf mal täglich größere Mengen verabreicht man bei Bronchitis, Reizhusten und Lungenentzündung.

Bei Lepra-Patienten verbessert es allgemein die Konstitution. Es regt den Appetit an und verbessert die Verdauung. Innerlich und äußerlich angewendet gilt es als wertvolles Rheuma-Mittel.

Bei schwachem und rissigem Zahnfleisch, chronischer Rachen- und Mandelentzündung, wundem Hals und Karies empfiehlt sich das regelmäßige Gurgeln und Spülen mit einer Lösung mit Guggulu.

Eine Salbe mit Guggulu hilft bei schlecht heilenden Wunden und Geschwüren.

Das Harz verringert das Nässen von Wunden. Mit Kokosöl wird es auf Wunden aufgetragen.

Bei Heuschnupfen inhaliere man den Rauch des Harzes. Ebenso bei Schnupfen, Rachenentzündung, Bronchitis und Schwindsucht.

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Dioskurides: Das Bdellion – Einige nennen es Madelkon, andere Bolchon – ist die Thräne eines arabischen Baumes; gut davon ist dasjenige, welches bitteren Geschmack  hat, durchscheinend, dem Stierleim ähnlich, tief nach innen fett ist, leicht weich wird, frei von Holz und Unreinigkeiten, in der Räucherung onyxähnlich wohlriechend ist. Es gibt aber auch ein zweites, unreines und schwarzes, in festen Klumpen, getrockneter Feigenmasse ähnlich, welches aus Indien gebracht wird. Von Petra kommt auch ein  trockenes, harzähnliches, etwas schwärzliches, das an Kraft geringer ist. Verfälscht wird es durch Zumischung von Gummi; aber ein solches hat nicht annähernd den bitteren Geschmack und ist beim Anzünden nicht so wohlriechend. Es hat erwärmende, erweichende Kraft, kann mit nüchternem Speichel angerührt Verhärtungen, Kropfbildungen und Wasserhodenbrüche vertheilen, in Zäpfchen und als Räucherung öffnet es auch die Gebärmutter; es zieht den Fötus und alle Feuchtigkeit heraus. Getrunken zertrümmert es den Stein, treibt den Urin und wird mit Nutzen den an Husten Leidenden und von giftigen Thieren Gebissenen gereicht. Gut ist es ferner gegen innere Zerreissungen, Krämpfe, Brustschmerzen und verschlagene Winde.

Es wird weiter den Salben zugemischt, welche gegen Verhärtungen und Knoten der Sehnen dienen. Gestossen wird es angewandt, indem Wein oder warmes Wasser dazu gegossen wird.

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Bilbliografie:

ASTANGA HRDAYAM (Vol. 1-6) von Srimad Vagbhata in der Übersetzung von Hendrik Wiethase

Gesamtregister des ASTANGA HRDAYAM, H. Wiethase, ISBN 978393763240-9

Uday Chand Dutt, Materia medica of the Hindus, Calcutta 1922

J.F. Dastur, Medicinal Plants of India and Pakistan, Bombay

Prof. Dr. Karl Hiller, Prof. Dr. M. F. Melzig, Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen, 1999

Thampman PK (ed.). 1993. Trees and tree farming. Peekay Tree Crops Development Foundation. Kerala, India.

Pedainos Dioskurides, Materia Medica, 1. Jahrh.

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