Ocimum sanctum

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syn: Ocimum tenuiflorum Linn.,

Familie: Lamiaceae

Deutsch: Kleines Basilikum, Heiliges Basilikum, Indisches Basilikum,

Englisch: Holy basil, Black basil, Sacred basil,
Sanskrit: Śveta Surasā, Surasādi, Tulasi, Krshna tulasi,

Malayalam: Tulasi, Krishnatulasi, Karutta truttav,

Tamil: Karuttulaci,

Kannada: Karitulasi,

Hindi: Krishntulsi,
Telgulu: Tulasi,

Ayurveda:

Rasa (Geschmack): Zusammenziehend, ätzend,

Guna (Eigenschaft): Leicht, trocken

Virya (Kraft, Wirkung): Erhitzend

Dośa: Harmonisiert

Beschreibung: Indisches Basilikum wächst als gerade, bis zu 100 cm hohe Staude mit vielen fein behaarten Zweigen und einem an der Basis verholzenden Stamm. Die länglichen, leicht gezähnten 1 bis 5,5 cm langen Blätter sitzen auf kurzen Stielen. Sie sind überall fein behaart, besonders aber an den Nerven, an der Basis spitz und an der Spitze rund. Je sechs weiße bis violette Einzelblüten stehen in Scheinquirlen endständig in 6 bis 8 cm langen Ähren.

Vorkommen: Im tropischen und subtropischen Asien, sowie im tropischen Nordaustralien.

Verwendete Teile: Die ganze Pflanze.

Inhaltsstoffe: Der Anteil von äther. Öl in indischem Basilikum ist geringer als in vielen anderen Basilikum-Arten und liegt zwischen 0,3 und 0,8 Prozent, es gibt aber auch Berichte über Anteile von 4 Prozent. Der höchste Gehalt wird gegen Ende der Blütezeit erreicht. Die im Öl enthaltenen Substanzen variieren stark je nach Herkunft und Sorte. Hauptinhaltsstoff kann je nach Chemotyp Eugenol Methyleugenol oder Estragol sein.

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Öl aus thailändischen Sorten enthielt überwiegend Eugenol (25 – 80 %) und mitunter auch viel Methyleugenol (3 – 40 %). Als häufigstes Sesquiterpen trat beta-Caryophyllen auf (bis – 30 %), sowie beta-Elemen (ca. 15 %).

In einem Warschauer Gewächshaus gezogene Pflanzen enthielten dagegen hauptsächlich beta-Bisabolol (13 – 20 %), Estragol (5 – 19 %), 1,8 Cineol(9 – 33 %), Eugenol (4 – 9 %), (E)-alpha-Bisabolol (4 – 7 %) und alpha-Terpineol (1,7 – 7 %). Methyleugenol konnte nicht nachgewiesen werden.

Bei einem Vergleich mehrerer Basilikum-Arten waren die im indischen Basilikum enthaltenen Antioxidantien die stärksten.

Eigenschaften: Die Pflanze ist bitter, ätzend, aromatisch, erwärmend, öffnend, appetitanregend, fiebersenkend, auswurffördernd und wurmtreibend.

 

Verwendung und Rezepturen: Aus den holzigen Stämmen alter Pflanzen werden Holzperlen für Gebetsketten (Anhänger Vishnus) hergestellt. Die Pflanze findet Verwendung bei Herzschwäche, Blutungen, Weißfleckenkrankheit, Asthma, Bronchitis, fiebriger Erkältung, Lungenentzündung und Fadenwürmern.          

Die Pflanze vertreibt Mücken.

Als Hausmittel gegen Husten Bronchitis und Durchfall gilt eine Verkochung des getrockneten Krautes 1:10  auf ein Viertel der Flüssigkeit.

Bei Hautkrankheiten, Lepra, schlechtem Blut, Fadenwürmern und Krätze trinke man den Presssaft der Blätter mit Zitrone und bringe frische verriebene Blätter ebenfalls mit Zitronensaft auf die Haut auf.

Als vorbeugendes Mittel gegen Malaria gilt eine Verreibung der Blätter zusammen mit schwarzem Pfeffer am frühen Morgen oder zwischen den Mahlzeiten. Dabei gilt als Dosis für Erwachsene fünf frische Blätter mit drei Pfefferkörnern zweimal die Woche. Bei Kindern nehme man eine entsprechend geringere Dosis.

Bei Verdauungsproblemen von Kindern lasse man eine Verreibung der frischen Blätter von einer Eisenplatte lecken.

Bei Ohrschmerzen streue man Pulver der getrockneten Blätter in die Ohren.

Eine Verreibung der frischen Wurzel bringt man auf bei Wespen-, Mücken- oder Bienenstichen, sowie bei Blutegelbissen.

 

Bilbliografie:

ASTANGA HRDAYAM(Vol. 1-6) von Srimad Vāgbhaţa in der Übersetzung von Hendrik Wiethase

Gesamtregister des ASTANGA HRDAYAM, H. Wiethase, ISBN 978393763240-9

J.F. Dastur, Medicinal Plants of India and Pakistan, Bombay

Prof. Dr. Karl Hiller, Prof. Dr. M. F. Melzig, Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen, 1999

Thampman PK (ed.). 1993. Trees and tree farming. Peekay Tree Crops Development Foundation. Kerala, India.

Kicel et al.: Composition of the Essential Oil of Ocimum sanctum L. Grown in Poland During Vegetation. Journal of Essential Oil Research, Mar./Apr. 2005.

A coloured atlas of the chinese Materia Medica, specified in Pharmacopoeia of the People´s Republic of China (1995 Edition). Guangdong science and technology press.

Indian Medical Plants, C.P.Khare, 2007

Materia Medica of the Hindus, Uday Chand Dutt, 1922

The Indian Materia Medica, Dr. K. M. Nadkarni, Volume 1 und 2, 1908, rev1954, rev1976, rev1982,

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