Andrographis paniculata


syn: Justicia paniculata Burm.f.

Bhunimba-kleinweb-1

Familie: Acanthaceae

Deutsch: Kalmegh

Englisch: Green chiretta, Chirett plant

Sanskrit: Kiratatikta, Mahatikta, Alui, Kirātatikta, Bhunimba, Bhui-neem, Yavatikta, Kalmegha

Malayalam: Kityath

Tamil: Nilavempu

Kannada: Kreata

Hindi: Kalupnath,  Kirayat, Kalpaath

Telgulu: Nelavemu

Nepali: Kalamegha

Chinesisch: Chuanxinlian

Malay: Sam biloto

Arabisch: Quasabuzzarirah

Ayurveda:

Rasa (Geschmack): Bitter

Guna (Eigenschaft): Leicht, trocken

Virya (Kraft, Wirkung): Erhitzend

Dosa: Reduziert erregte Galle (Pitta)

Beschreibung: Aufrechte einjährige krautige mit vierkantigen, im oberen Teil scharf geflügelten Stängeln. Höhe 30 bis 100 Zentimeter. Die Laubblätter sind spitz-lanzettlich mit gewelltem Rand und blasser Unterseite. Die kleinen Blüten stehen entfernt in achsel- oder endständigen traubigen oder rispigen [Blütenstände]n mit lanzettlichen Tragblättern. Die rosenrote Blütenkrone ist zweilippig, mit zweizähniger Ober- und zweilappiger Unterlippe. Alle Teile der Pflanze schmecken bitter.

Kontraindikationen: Bisher sind keine bekannt (2013).

Vorkommen: Überall in Indien und auf Sri Lanka im flachen Land und in Wäldern als Bodendecker.

Verwendete Teile: Die ganze Pflanze. Pflanzenpresssaft.

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Inhaltsstoffe: Die Bitterstoffe Andrographin und Andrographolid (Diterpenlacton) sowie Paniculin. Zudem Kalisalze und Kochsalz. Das als Kalmeghin bezeichnete Alkaliod ist zu 0,6%  in der Frischpflanze enthalten.

Eigenschaften: In Zellmodellen wurde eine Hemmung der Entzündungsmediatoren Lipoxygenase, Prostaglandin E2, Leukotriene B2, Interleukin-1β und weitere nachgewiesen. In mehreren Studien wurden die Effekte auf Husten, Auswurf, Nasale Beschwerden, Kopfschmerzen, Fieber, Halsentzündung, Ohrenschmerzen, Mattigkeit und Schlafstörungen geprüft und es wurden positive Ergebnisse gefunden. Eine der neuesten Studien wurde in der Phytomedicine 17 (2010) 178 – 185 veröffentlicht.

Eine Studie 1995 in Thailand konnte keine Wirkung bei Entzündung der ableitenden Harnwege belegen. Studien die sich hingegen mit der Wirkung bei bakteriellen Durchfall-Erkrankungen beschäftigten konnten positive Effekte belegen.

Zudem wird die Pflanze seit Jahren auf seine krebshemmende Wirkung untersucht und in einigen Studien eine die Zellteilung behindernde Eigenschaft nachgewiesen.

Vorsicht ist bei Schwangerschaft, Stillzeit und bekannter Allergie gegen Pflanzen der Familie Acanthaceae geboten.

Keinesfalls sollten Zubereitungen aus Andrographis intravenös verabreicht werden, da ein gewisses Potential für anaphylaktische Schocks bei dieser Darreichung zu befürchten ist. Mögliche synergistische Effekte mit Isoniaziden sollten ebenfalls beachtet werden.

Der Verzehr größerer Mengen kann zu Irritationen des Verdauungsapparates und damit zu Unwohlsein führen.

Dosierung: Um eine Überreaktion des Körpers (Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Durchfall, Abgeschlagenheit) zu vermeiden, sollte eine Gabe von 5 Gramm /Tag bei einer Erwachsenen und 2 Gramm/Tag (der frischen Pflanze) bei einem Kind nicht überschritten werden.

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Verwendung und Rezepturen: Die Pflanze gilt als ausgleichend, entzündungshemmend, wurmtreibend, Auswurf fördernd, schweißtreibend, und appetitanregend. Deshalb findet sie traditionell Verwendung bei Bronchitis, Husten, chronischem Fieber, Wechselfieber, Wundbehandlung, Entzündungen, Hautkrankheiten, Verwurmung, Koliken, Durchfall, Hämorrhoiden und vermehrter Galle.

Die Wirkung des Frischsaftes wird unter Zugabe von Zimt, Kardamon oder Gewürznelken verstärkt.

Eine Bengalische Rezeptur mit dem Namen ALUI wird wie folgt zubereitet: Kreuzkümmel, Aanissamen und Schwarzer Kardamom werden mit dem Frischsaft von Bhunimba verrieben. Daraus dreht man kleine Pillen, die man in der Sonne trocknet. Diese Pillen werden dann mit etwas Brustmilch verabreicht.

Bei Malariaanfällen verabreicht man 3 bis 6 dieser Pillen, von denen jede 0,3 Gramm wiegt, je nach Stärke des Anfalles. In den 20er Jahren des 20. Jahrh. wurde dieses Mittel als dem Chinin überlegen bewertet und verwendet.

Zusammen mit frischer Wurzelrinde der Indischen Stechwinde, Blättern der Indischen Osterluzei und frischen Andrographisblättern wird von Hakims (Indischen Dorfärzten) eine Paste hergestellt, die bei fauligen Syphilitischen Geschwüren zur Tonisierung und Heilung aufgetragen wird.

Eine Versuchsreihe des Department of Biochemistry, Faculty of Basic Medical Sciences, College of Medicine der University of Ibadan, Nigeria (2010) mit Ratten, hat die signifikante Wirkung von Andrographis paniculata bei Diabetes Mellitus nachgewiesen.

TCM: Das getrocknete Kraut wird verabreicht um Hitze zu entfernen, Vergiftung zu neutralisieren und zur Reduzierung von Schwellungen. Indikationen: Fiebriger grippaler Infekt, rauer Hals, wunde Zunge oder Mund, akuter chronischer Husten, Blasenentzündung mit schwierigem und schmerzhaftem Wasserlassen, Karbunkel, Wunden und Schlangenbisse.

Dosierung bei äußerlicher Anwendung: 6 bis 9 Gramm.

Bilbliografie:

ASTANGA HRDAYAM (Vol. 1-6) von Srimad Vagbhata in der Übersetzung von Hendrik Wiethase

Gesamtregister des ASTANGA HRDAYAM, H. Wiethase, ISBN 978393763240-9

J.F. Dastur, Medicinal Plants of India and Pakistan, Bombay

Prof. Dr. Karl Hiller, Prof. Dr. M. F. Melzig, Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen, 1999

Thampman PK (ed.). 1993. Trees and tree farming. Peekay Tree Crops Development Foundation. Kerala, India.

A coloured atlas of the chinese Materia Medica, specified in Pharmacopoeia of the People´s Republic of China (1995 Edition). Guangdong science and technology press.

Pedainos Dioskurides, Materia Medica, 1. Jahrh.

Indian Medical Plants, C.P.Khare, 2007

Materia Medica of the Hindus, Uday Chand Dutt, 1922

The Indian Materia Medica, Dr. K. M. Nadkarni, Volume 1 und 2, 1908, rev1954, rev1976, rev1982,

Annotated Checklist of the Flowering Plants of Nepal

www.wikipedia.org

www.drugs.com

Department of Biochemistry, Faculty of Basic Medical Sciences, College of Medicine, University of Ibadan, Ibadan, Nigeria

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