Piper nigrum

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syn: Piper rotundum nigrum

Familie: Piperaceae

Deutsch: Schwarzer Pfeffer,

Englisch: Black Pepper

Sanskrit: Tikşņaka, Ūşana Kana, Marica(m)

Malayalam: Kurumulaku

Tamil: Milaku, Marisam

Kannada: Ollimonasu, Miri

Hindi: Mirc, Kalimirc,

Telgulu: Miriyalu

Chinesisch: Hujiao

Ayurveda:

Rasa (Geschmack): Scharf

Guna (Eigenschaft): Leicht, ätzend

Virya (Kraft, Wirkung): Erhitzend

Dośa: Harmonisiert Wind (Vata)

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Beschreibung: Ausdauernde verholzende Kletterpflanze, die bis zu 10 Meter lang werden kann. Die Kleinen Blüten stehen in ca. 10 Zentimeter langen Ähren mit bis zu ca. 150 Einzelblüten, die bei den kultivierten Sorten meistens zwittrig sind. Grüner Pfeffer ist der in grünem Zustand geerntete Schwarze Pfeffer.

Vorkommen: Beheimatet ist der Schwarze Pfeffer entlang der Malabarküste Südindiens bis auf 1500 Meter. Vor etwa 1000 Jahren verbreitete sich der Anbau in das heutige Indonesien und Malaysia. Heute sind die größten Anbaugebiete in Vietnam, Indonesien, Indien, Brasilien und Malaysia.

Verwendete Teile: Die unreifen oder reifen Kernfrüchte. Eine Ernte ist zwei mal pro Jahr möglich.

Inhaltsstoffe: Piperalkaloide wie das scharf schmeckende Piperin (5-10%), Piperylin und Piperoleine A bis C. Ätherisches Öl (1,2 – 2,6%)mit Terpenkohlenwasserstoffen (90%) und sauerstoffhaltigen Terpenen (ca.10%). Hauptkomponenten sind Sabinen, Limonen, Cayophyllen, Caren und Bisabolen. Daneben kommen Phenole und Phenolcarbonsäuren vor, die für die schwarze Farbe verantwortlich sind.

Eigenschaften: Verdauungsfördernd bei Magenproblemen. Kühlend, schleimreduzierend, wärmend, leicht abführend, leicht zusammenziehend, leicht stopfend.

Piper nigrum alt 

Verwendung und Rezepturen: Verwendung bei Husten, Bronchitis, Katarrh, Heiserkeit. Bei Fieber verabreicht man eine Abkochung von einem Teil Pfeffer auf 60 Teile Wasser zur Abkühlung.

Bei rheumatischen und gichtigen Beschwerden macht man Umschläge mit gemahlenem Pfeffer mit Essig und Öl. Bei Fieber macht man eine kühlende Stirnauflage mit den zerdrückten Kernen  und Essig.

Kneipp verordnete zuweilen Pfefferkörner und ließ 4 mal am Tag ein Pfefferkorn, ohne es zu zerbeißen, nehmen. Dadurch wollte er eine innere Wärme , „ein kleines Feuer für den Magen herbeiführen, um mehr auf die genossene Kost zu wirken.“

Dioskurides: Der Pfeffer soll ein kleiner, in Indien wachsender Baum sein. Er trägt eine Frucht, welche anfangs länglich ist wie eine Schote, dieses ist der lange  Pfeffer, welcher im Innern ein der zarten Hirse ähnliches Korn enthält, welches später der Pfeffer werden will. Sie (die Frucht) öffnet sich um die richtige Zeit und entwickelt Trauben, welche Körner tragen, die wir kennen, theils nämlich herb, wie unreife Weintrauben; diese sind der weisse Pfeffer, vorzüglich geeignet zu Augenmitteln, Gegenmitteln und zu Theriak gegen giftige Thiere. [Der lange Pfeffer hat eine stark beissende Kraft und ist etwas bitter wegen der Unreife und ntitzlich zu Gegenmitteln und zum Theriak gegen giftige Thiere]. Der schwarze ist süsser und schärfer, auch dem Magen bekömmlicher als der weisse, und, da er reif ist, viel gewürziger, eignet sich darum allein besser zum Würzen der Speisen. Der weisse und  herbe ist schwächer als die vorgenannten. Wähle den schwersten und vollen, den schwarzen, den nicht sehr zusammengeschrumpften, dagegen den frischen und nicht kleieartigen. In dem schwarzen findet sich etwas nicht Ausgebildetes, Leeres und Leichtes, welches Brasma heisst. Er hat gemeinsam (allen Sorten) erwärmende, harntreibende, die Verdauung befördernde, reizende, zertheilende, die Verdunkelungen auf den Augen vertreibende Kraft. Innerlich und äusserlich angewandt ist er auch bei periodischen Frostschauern (Wechselfiebern) von guter Wirkung. Er hilft gegen den Biss giftiger Thiere und treibt die Leibesfrucht aus. Er scheint auch die Empfängniss zu verhindern, wenn er nach dein Beischlaf ein Zäpfchen eingelegt wird. Er ist ein gutes Mittel gegen Husten und alle Brustleiden, wenn er in Leckmittel und Tränken genommen wird, mit Honig eingestrichen dient er gegen Entzündung der Schlundmuskeln. Mit zarten Lorbeerblättern genommen beruhigt er Leibschneiden. Mit Rosinen gegessen treibt er den Schleim ab; er stillt Schmerzen, macht Schlaf und Appetit. Als Zusatz zu Brühen unterstützt er die Verdauung. In Theer aufgenommen zertheilt er Drüsen, mit Natron entfernt er weisse Flecken. geröstet wird er in einem neuen irdenen Geschirr auf Kohlen unter Umrühren wie Linsen. Seine Wurzel ist aber nicht die Wurzel des Ingwer, was Einige angenommen haben, wie ich sogleich zeigen werde. Die Wurzel des Pfeffers gleicht wohl dem Kostos, sie hat einen brennenden Geschmack und zieht das Feuchte an, mit Essig aufgelegt und getrunken verkleinert sie die Milz. Mit scharfem Rittersporn gegessen führt sie den Schleim weg.

Tabernaemontanus: So einer nicht wol däuwen mag und jhm der Magen erkalt ist der nemme II Loth Bibernellwurtz und I Loth Pfeffer mach ein subtil Pulver darauß und trinck deß Morgens nüchtern Iquintlein mit Wein zertrieben. Man mag auch gemelt Pulver mit allen Speisen vermischen unnd zu gemelten Gebrechen gebrauchen.

Wider den Schmertzen der Blasen den verhaltenen Harn und das Tröpfflingen harnen: Nimm Bibernellensamen v. Loth Foenugrecksamen 15 quintlein rösche diese zween Samen ein wenig in einem Eisenen Pfännlein uber einer Glut biß sie ein wenig braun werden thu darnach darzu Myrrhen Iquintl. und 12 guter außerlesener Pfefferkörner. Stoß alle diese Stück zu einem subtilen Pulver und schlags durch ein reynes Sieblein behalts darnach zu dem gebrauch. Darvon gib 1 quintl. schwer in einem Lendenbad mit Wein warm zu trincken so wird er bald besserung empfinden.
Wider den Schmertzen und Wehethum des Magens: Nimm Weinrauthen Wermuth Pfefferkörner jedes gleich viel zerschneide die Weinrauthen und Wermuth die Pfefferkörner stosse ein wenig groblecht und seude sie in Wein den Drittentheil ein seihe dann den Wein durch ein Tuch und trinck Morgens und Abends 1 Becherlein voll warm davon es vertreibt das Magenwehe von Kält verursacht gewaltig.

TCM: Hujiao. Die beinahe reife oder reife Frucht wird verwendet um Erkältungen aus dem Magen zu vertreiben und Schleim aufzulösen. Anwendung bei Erbrechen, Magenschmerzen, Durchfall, und kaltem Magen, sowie bei Epilepsie, die mit viel Schleim einher geht. Dosis: 0,6 bis 1,5 Gramm bei oraler Verabreichung. Entsprechende Menge bei äußerlicher Anwendung.

Bilbliografie:

ASTANGA HRDAYAM (Vol. 1-6) von Srimad Vāgbhaţa in der Übersetzung von Hendrik Wiethase

Gesamtregister des ASTANGA HRDAYAM, H. Wiethase, ISBN 978393763240-9

J.F. Dastur, Medicinal Plants of India and Pakistan, Bombay

Prof. Dr. Karl Hiller, Prof. Dr. M. F. Melzig, Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen, 1999

Thampman PK (ed.). 1993. Trees and tree farming. Peekay Tree Crops Development Foundation. Kerala, India.

Tabernaemontanus, ( Jakob Dietrich, Jacob Ditter/Diether bzw. Jacob Theodor), Neuw Kreuterbuch, 1588

August Paul Dinand, Handbuch der Heilpflanzenkunde, 1921

A coloured atlas of the chinese Materia Medica, specified in Pharmacopoeia of the People´s Republic of China (1995 Edition). Guangdong science and technology press.

Pedainos Dioskurides, Materia Medica, 1. Jahrh.

Indian Medical Plants, C.P.Khare, 2007

Materia Medica of the Hindus, Uday Chand Dutt, 1922

The Indian Materia Medica, Dr. K. M. Nadkarni, Volume 1 und 2, 1908, rev1954, rev1976, rev1982,
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