Familie: Malvaceae
Deutsch: Roter Seidenwollbaum
Englisch: Silk cotton tree
Spanisch: Algodonero rojo
Sanskrit: Jingini, Śālmalī, Shalmalipurani (Blüten), Śāmalīpacchā (Harz), Raktapushpa, Sthirayu, Toolini, Chirajeevi, Raktotpala, Rochana, Mahadruma
Malayalam: Mullulavamarum, Samparuthi, Poola
Tamil: Elevam, Mul ilavan
Cannada: Booruganda-mara
Hindi: Nurma
Telgulu: Mundlaboorogachettu, Poor, Kondaburaga
Ayurveda:
Rasa (Geschmack): Süß
Guna (Eigenschaft): Leicht, etwas klebrig
Virya (Kraft, Wirkung): Kalt
Vipaka (Geschmack nach der Verdauung): Leicht
Dosha: Reduziert Schleim (Kapha) Vermehrt Galle (Pitta)
Beschreibung: Normalerweise bis etwa 20 Meter, einzeln bis zu 60 Meter hoher Baum mit kräftigem Stamm, der jedoch zu weich ist, um als Nutzholz verwertbar zu sein. Die roten, tassenförmigen Blüten erscheinen im Frühling vor den Blättern. Daraus entwickeln sich längliche Kapselfrüchte, die Samen mit langen Fäden bergen, woher der Name Seidenwollbaum kommt. Anfang Mai fliegen die Samen mit Hilfe der Fäden weite Strecken. Die Rinde des jungen Baumes ist mit breiten Stacheln bedeckt, die jedoch mit zunehmendem Alter schwinden.
Vorkommen: Überall in den feuchtheißen Tropen Indiens, Sri Lankas, Myanmars, Sumatras u.a.
Verwendete Teile: Samen, Rinde, Dornen, Gummisaft (Mocharas)
Inhaltsstoffe: Die Samen enthalten gutes fettes Öl, der Gummisaft enthält Tannine und Gallsäuren.
Eigenschaften: Die frische Blüte und der Gummisaft sind blutungshemmend und adstringierend. Die Wurzeln der jungen Bäume sind erweichend, anregend, leicht abführend und aphrodisierend. Die Rinde ist erweichend, Verdauungsregulierend, und leicht adstringierend. Die Rinde und die Wurzeln sind abführend.
Anwendungen und Rezepturen:
Eine feine Salmali-Salbe ist ein guter Schutz nach dem Reinigen einer Wunde.
Der Gummisaft wird in Dosen von 15 bis 30 Gramm bei Durchfall, Ruhr und übermäßiger Monatsblutung verwendet, wie auch Katechu.
Bei Harnverhalten und verabreicht man eine Verreibung der Blätter, die mit Milch vermengt wird.
Bei Bindehautentzündung bei Kleinkindern zerdrückt man die Blütenstempel in Mutter- oder Kuhmilch und bringt sie auf die Augen zur Linderung auf.
Bei Hautunregelmäßigkeiten trägt man eine Verreibung der Blätter auf.
Getrocknete junge Früchte sind heilsam bei Steinbildung und chronischen Entzündungen und Verletzungen der Blase und Niere, sowie Harnverhalten das damit einher geht, ausgenommen es handelt sich dabei um mechanische Ursachen.
Die Samen haben eine heilende Wirkung bei Gonorrhö, chronischen Zysten und Katarrh, besonders in Verbindung mit der halben Menge an Gelbwurzel und Anis und der achtfachen Menge an Bambusmanna.
Bei Entzündungen bringt man äußerlich eine Verreibung der Rinde auf.
Bilbliografie:
ASTANGA HRDAYAM (Vol 1-6) von Srimad Vagbhaţa in der Übersetzung von Hendrik Wiethase
Gesamtregister des ASTANGA HRDAYAM, H. Wiethase, ISBN 978393763240-9
Uday Chand Dutt, Materia medica of the Hindus, Calcutta 1922
J.F. Dastur, Medicinal Plants of India and Pakistan, Bombay
Prof. Dr. Karl Hiller, Prof. Dr. M. F. Melzig, Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen, 1999
Ayurvedic Pharmacology and Therapeutic use of medicinal plants , Chaukhamba Publications, New Delhi 2009
Enzyklopädie der Holzgewächse, Handbuch und Atlas der Dentologie, Schütt, Weißgerber, Schick, Lang, Stimm, Roloff 1994
Indian Materia Medica, The Late Dr. K. M. Nadkarni, 1903 – 1954