Areca catechu Linn.

Aus Köhler´s „Medizinalpflanzen“ 1882

Aus Köhler´s „Medizinalpflanzen“ 1882

Familie: Arecaceae

Deutsch: Betelnusspalme, Arekapalme, Katechupalme,

Englisch: Betelnut Tree, Arekanut Tree, Betelnut Tree

Sanskrit: Ghonta, Kramuka, Pooga, Pumgiphala, Guvaka, Khoranda, Udvegam

Hindi: Supari,

Kannada: Adike

Malayalam: Kavunnu, Kamunnu, Kamuku, Ataykkamaram

Telgulu: Vakka, Pka

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Verbreitung: Indomalayischer Raum, in Indien hauptsächlich in Kerala und Tamil Nadu. Kommt auch in Norfaustralien, Thailand und in der tropischen Regenwäldern in Ostafrika und auf Madagaskar vor.

Verwendete Teile: Wurzeln Blätter und Früchte

Wirkstoffe: Überwiegend handelt es sich um Alkaloide, deren Gehalt beträgt dabei 0,3-0,6 %. Das Hauptalkaloid ist Arecolin (0,1-0,4%), daneben sind Arecaidin, Arecolidin, Guvacolin und Guvacin sowie Gerbstoffe vorhanden.

Wirkungsweise: Werden die Nüsse zerkaut, erfolgt teilweise eine Hydrolyse von Arecolin zu Arecaidin. Die Wurmtreibende Wirkung beruh auf der Auslösung vom Muskelkrämpfen in der Muskulatur der Eingeweidewürmer verbunden mit Erregung des Vagus zu peristaltischen Bewegungen, die zu einer beschleunigten Darmentleerung führen. Arecolin ist in 1%iger Lösung als Miotikum nutzbar. Die miotische Wirkung hält etwa 30 Minuten lang an und lässt sich bereits durch eine Spur von Atropin aufheben.

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Gegenanzeigen: Bereits 8 bis 10 Gramm der Nuss können tödlich sein. Bei Vergiftungserscheinungen hilft Atropin. Generell verliert die Nuss ihre Giftigkeit durch Trocknen, wovon aber nicht immer mit Sicherheit ausgegangen werden kann. Durch Kochen verlieren die Samen ihre Giftigkeit gänzlich.

Genussmittel: Aus Stücken der frischen Samen, Blättern von Betelpfeffer, gelöschtem Kalk und Gewürzen werden „Betelbissen“ gepackt. Durch den Kalk wird Arecolin in Arecaidin und Methanol hydrolysiert, greift aber auch das Zahnfleisch an. Sinn dieser Umwandlung des Alkaloids in die freie Base ist die leichtere Resorbierbarkeit. Die Wirkstoffe werden nach dem Kauen im Mund direkt resorbiert und passieren rasch die Blut-Hirn-Schranke, was gegen Ermüdung, zu vermehrtem Speichelfluss und Wohlbefinden führt. Zum anderen wird der Appetit gedämpft.

Ayurveda:

Rasa (Geschmack): Zusammenziehend, süß

Guna (Eigenschaft): Guru, trocken,

Virya (Kraft, Wirkung): Abkühlend
Prabhava(Wirkung): Scharf

Doshas: Reduziert Schleim (Kapha)

Anwendungen und Rezepturen:

Die Blätter werden innerlich bei Bronchitis verwendet. Eine Paste aus fein zerriebenen Blättern wird bei Hexenschuss in der Lendengegend aufgetragen. Dem selben Zweck dient ein Umschlag mit einer Mischung aus dem Saft junger Blätter und Öl. Mittels junger frischer Blattsprosse kann man bei einer frühen Schwangerschaft einen Abort auslösen.

Die Wurzel wird bei Leberproblemen verabreicht und soll auch aufgerissene Lippen heilen.

In der traditionellen Medizin werden unreife Nüsse gegen Blähungen und als Abführmittel verwendet.

Eine Infusion von fünf grünen Nüssen, die über einem schwachen Feuer geröstet wurden, wird einmal am Tag verabreicht. Bei Ruhr wird dieser Infusion etwas Opium beigegeben.

Wasser, in dem grüne Nüsse gekocht wurden mit etwas Pulver der roten Betelnuss und aromatischen Gewürzen verabreicht man zur Stimulanz nach einer Geburt.

Die reife getrocknete Nuss wird allgemein als Aufbaumittel genutzt. Sie verleiht einen frischen Atem, nimmt schlechten Geschmack im Mund, festigt das Zahnfleisch und regt den Stoffwechsel an.

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Zur Austreibung von Bandwürmern verabreicht man sechs bis acht Gramm vom Pulver der Nuss mit einem Viertelliter Milch oder Honig. Man kann aber das Pulver auch mit frischem Zitronensaft, Buttermilch oder Betelpfeffer-Blättern verabreichen. Diese Dosis verabreicht man in Abständen von etwa 12 Stunden so lange, bis der Wurm ausgeworfen ist wobei zumeist die Gabe einer Dosis genügt.

Bei trägem Darm nimmt man alle 3-4 Stunden ein knappes Gramm des Pulvers mit Zucker ein.

Die zerriebene Nuss wird auch auf Wunden aufgetragen.

Die zusammenziehende Wirkung der Nuss wird als Abkochung zu Augenspülung verwendet.

Die Asche der Nuss wird zum Zähneputzen verwendet.

Das Kauen der Nuss stärkt die Zähne und regt den Speichelfluss an.

Bilbliografie:

ASTANGA HRDAYAM(Vol 1-6) von Srimad Vagbhata in der Übersetzung von Hendrik Wiethase

Gesamtregister des AŞŢANGA HŖDAYAM, H. Wiethase, ISBN 978393763240-9

Uday Chand Dutt, Materia medica of the Hindus, Calcutta 1922

J.F. Dastur, Medicinal Plants of India and Pakistan, Bombay

Prof. Dr. Karl Hiller, Prof. Dr. M. F. Melzig, Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen, 1999

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